Essen als Ideologie und Lebenssinn: «Gesund genug» von Ursula Fricker
Ein Gesundheitsfanatiker stirbt an Darmkrebs. Am Krankenbett denkt
die Tochter über den (Essens-)Terror nach, den der Vater
verbreitete.
29 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ein Gesundheitsfanatiker stirbt an Darmkrebs. Am Krankenbett denkt
die Tochter über den (Essens-)Terror nach, den der Vater
verbreitete. Er zählt jeden Morgen 30 Kürbiskerne, 45
Sonnenblumenkerne und 251 Roggenkörner für sein Frühstück ab und
verbietet seinen Kindern das Schulschwimmen wegen des Chlors im
Wasser. «Was treibt diesen Mann?», fragt Nicola Steiner. Und
Franziska Hirsbrunner kommt die Familie in «Gesund genug» wie eine
Vierpersonensekte vor. Sie findet aber auch, dass Ursula Frickers
neuer Roman weit mehr als das Porträt eines Spinners ist, der ums
gesunde Leben tanzt wie ums goldene Kalb. Denn es geht um eine
Selbstoptimierung, die krankhafte Züge annimmt, um den Versuch,
sich eine Bedeutung zu geben, der aus dem Ruder läuft. Das Thema
Essen ist nicht nur auf der persönlichen Ebene gerade wieder sehr
aktuell. Neben Essen als Ersatzreligion, Lebenssinn, Leitschnur und
Weltveränderungsmission stellen sich auch ökonomische, ökologische,
politische und gesellschaftliche Fragen. «Gesund genug» nimmt diese
Fragen wie nebenbei auf und verleiht ihnen eine berührende
Dringlichkeit. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Ursula
Fricker. Gesund genug. 234 Seiten. Atlantis Verlag, 2022. Im
Podcast zu hören sind: * Ursula Fricker, Schriftstellerin. *
Christine Brombach, Ernährungssoziologin Weitere im Podcast
genannte Bücher: * Emma Cline. The Girls. Aus dem amerikanischen
Englisch von Nikolaus Stingl. 352 Seiten. Hanser Verlag, 2016. *
Daniela Dröscher. Lügen über meine Mutter. 448 Seiten. Kiepenheuer
& Witsch, 2022. * Slata Roschai. 153 Formen des Nichtseins. 176
Seiten. Homunculus Verlag, 2022. Bei Fragen oder Anregungen
schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen
Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
die Tochter über den (Essens-)Terror nach, den der Vater
verbreitete. Er zählt jeden Morgen 30 Kürbiskerne, 45
Sonnenblumenkerne und 251 Roggenkörner für sein Frühstück ab und
verbietet seinen Kindern das Schulschwimmen wegen des Chlors im
Wasser. «Was treibt diesen Mann?», fragt Nicola Steiner. Und
Franziska Hirsbrunner kommt die Familie in «Gesund genug» wie eine
Vierpersonensekte vor. Sie findet aber auch, dass Ursula Frickers
neuer Roman weit mehr als das Porträt eines Spinners ist, der ums
gesunde Leben tanzt wie ums goldene Kalb. Denn es geht um eine
Selbstoptimierung, die krankhafte Züge annimmt, um den Versuch,
sich eine Bedeutung zu geben, der aus dem Ruder läuft. Das Thema
Essen ist nicht nur auf der persönlichen Ebene gerade wieder sehr
aktuell. Neben Essen als Ersatzreligion, Lebenssinn, Leitschnur und
Weltveränderungsmission stellen sich auch ökonomische, ökologische,
politische und gesellschaftliche Fragen. «Gesund genug» nimmt diese
Fragen wie nebenbei auf und verleiht ihnen eine berührende
Dringlichkeit. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Ursula
Fricker. Gesund genug. 234 Seiten. Atlantis Verlag, 2022. Im
Podcast zu hören sind: * Ursula Fricker, Schriftstellerin. *
Christine Brombach, Ernährungssoziologin Weitere im Podcast
genannte Bücher: * Emma Cline. The Girls. Aus dem amerikanischen
Englisch von Nikolaus Stingl. 352 Seiten. Hanser Verlag, 2016. *
Daniela Dröscher. Lügen über meine Mutter. 448 Seiten. Kiepenheuer
& Witsch, 2022. * Slata Roschai. 153 Formen des Nichtseins. 176
Seiten. Homunculus Verlag, 2022. Bei Fragen oder Anregungen
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