GAG155: Trofim Lyssenko und der Lyssenkoismus in der Sowjetunion

GAG155: Trofim Lyssenko und der Lyssenkoismus in der Sowjetunion

Eine Geschichte über eine Pseudowissenschaft
43 Minuten
Podcast
Podcaster
Seit sechs Jahren erzählen sich die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte.

Beschreibung

vor 6 Jahren
Wir springen etwa 100 Jahre zurück in die Sowjetunion und
beschäftigen uns mit Trofim Denissowitsch Lyssenko und dem nach ihm
benannten Lyssenkoismus. Der Agrarwissenschaftler entwickelt in den
1930er Jahren ein pseudowissenschaftliches Konzept, angelehnt an
den Neo-Lamarckismus. Er vertrat aber nicht nur die Ansicht, dass
Pflanzen Eigenschaften, die sie im Laufe ihres Lebens erworben
haben, vererben können, sondern lehnte Mutation und Selektion
gänzlich ab und negierte die Existenz von Genen als unsozialistisch
und deshalb falsch. Allerdings gelingt es Lyssenko, Stalin von
seinen Ideen zu überzeugen und so steigt sein Einfluss, bis der
Lyssenkoismus nicht nur als alleinige Lehrmeinung festgeschrieben
wurde, sondern die Genetik überhaupt als faschistische und
bourgeoise Wissenschaft diskreditiert wurde und zahlreiche Forscher
verfolgt wurden und ihre Stellen verloren. Und während der
Lyssenkoismus viele Jahre als überwunden galt, lässt sich in
letzter Zeit ein Neo-Lyssenkoismus beobachten.

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