FG085 Coronavirus Structural Task Force
Ein internationales Team von Strukturbiologen rückt dem Coronavirus
mit modernsten Mitteln auf den Pelz und entschlüsselt seine
Funktion.
1 Stunde 47 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Noch nie etwas von Strukturbiologie gehört? Dieses Spezialgebiet
befasst sich damit,den Aufbau von Molekülen zu entschlüsseln,
beispielsweise durch die Messung des von ihnen reflektierten
Röntgenlichts. Doch weil die Forschungsobjekte so unfassbar klein
sind, bedarf es ausgefeilter Messmethoden und Software, um am
Computer dreidimensionale Modelle von Molekülen zu bauen – so auch
von jenen 28 Proteinen, die man landläufig als das Coronavirus
bezeichnet. Andrea Thorn, die am Institut für Nanostruktur- und
Festkörperphysik an der Universität Hamburg arbeitet, hatte früh
erkannt, was ihr Fachgebiet sozusagen hinter den Kulissen zur
Bekämpfung der Pandemie beitragen kann. Denn wenn man weiß, wie die
Proteine aufgebaut sind, die eine menschliche Zelle in eine
Virusfabrik umfunktionieren, gibt es einen Ansatzpunkt für
Abwehrmaßnahmen. Hat man etwa ein Bild von der „Kopiermaschine“,
mit der das Virus sein eigenes Erbgut tausendfach vervielfältigt,
gewinnt man einen Hebel, um diesen Mechanismus zu sabotieren. Die
Coronavirus Structural Task Force, die Thorn leitet, hat seit März
2020 nicht nur Basisarbeit für die Entwicklung von Impfstoffen
geleistet. Die Truppe selbst ist ein für den Wissenschaftsbetrieb
total untypischer, lockerer Zusammenschluss von jetzt weltweit 27
Forscherinnen und Forschern meist aus dem wissenschaftlichen
Nachwuchs. Sie alle haben sich kurzentschlossen selbst organisiert,
weil es ihnen einfach wichtig war, ihr Wissen zu teilen und die
Beschaffenheit des SARS-CoV-2-Virus zu verstehen. Die Erkenntnisse
der Task Force wurden für alle frei im Internet veröffentlicht – um
anderen Wissenschaftlern zu helfen, die Pandemie zu stoppen. Als
Methodenentwickler stehen sie kaum im Rampenlicht, doch viele
Forschungserfolge, die später mit Medizin-Nobelpreisen belohnt
wurden, wären ohne die Strukturbiologie undenkbar gewesen. Das
Gespräch wurde Ende März 2021 aufgezeichnet.
befasst sich damit,den Aufbau von Molekülen zu entschlüsseln,
beispielsweise durch die Messung des von ihnen reflektierten
Röntgenlichts. Doch weil die Forschungsobjekte so unfassbar klein
sind, bedarf es ausgefeilter Messmethoden und Software, um am
Computer dreidimensionale Modelle von Molekülen zu bauen – so auch
von jenen 28 Proteinen, die man landläufig als das Coronavirus
bezeichnet. Andrea Thorn, die am Institut für Nanostruktur- und
Festkörperphysik an der Universität Hamburg arbeitet, hatte früh
erkannt, was ihr Fachgebiet sozusagen hinter den Kulissen zur
Bekämpfung der Pandemie beitragen kann. Denn wenn man weiß, wie die
Proteine aufgebaut sind, die eine menschliche Zelle in eine
Virusfabrik umfunktionieren, gibt es einen Ansatzpunkt für
Abwehrmaßnahmen. Hat man etwa ein Bild von der „Kopiermaschine“,
mit der das Virus sein eigenes Erbgut tausendfach vervielfältigt,
gewinnt man einen Hebel, um diesen Mechanismus zu sabotieren. Die
Coronavirus Structural Task Force, die Thorn leitet, hat seit März
2020 nicht nur Basisarbeit für die Entwicklung von Impfstoffen
geleistet. Die Truppe selbst ist ein für den Wissenschaftsbetrieb
total untypischer, lockerer Zusammenschluss von jetzt weltweit 27
Forscherinnen und Forschern meist aus dem wissenschaftlichen
Nachwuchs. Sie alle haben sich kurzentschlossen selbst organisiert,
weil es ihnen einfach wichtig war, ihr Wissen zu teilen und die
Beschaffenheit des SARS-CoV-2-Virus zu verstehen. Die Erkenntnisse
der Task Force wurden für alle frei im Internet veröffentlicht – um
anderen Wissenschaftlern zu helfen, die Pandemie zu stoppen. Als
Methodenentwickler stehen sie kaum im Rampenlicht, doch viele
Forschungserfolge, die später mit Medizin-Nobelpreisen belohnt
wurden, wären ohne die Strukturbiologie undenkbar gewesen. Das
Gespräch wurde Ende März 2021 aufgezeichnet.
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