FG080 Medien und Meinungsbildung
Über das Aufkommen der Sozialen Medien, ihre Koexistenz mit
klassischen Massenmedien und das heutige Gesamtgefüge der
Meinungsbildung im Online-Zeitalter
1 Stunde 27 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Doch, doch, es gab ein Internet vor Facebook, Twitter und YouTube.
In den 2000er Jahren blühte die Blogosphäre auf. Statt nur passiv
zu konsumieren begannen Webnutzer mit eigenen Inhalten eine
Öffentlichkeit zu finden – argwöhnisch beobachtet von den
klassischen Massenmedien, die Blogs auch mal als „Klowände des
Internets“ verächtlich machten. Doch die alten, klar verteilten
Rollen zwischen Journalisten und Lesern lösen sich seither immer
mehr auf. Die Deutungshoheit traditioneller Medien bröckelt.
Soziale Netzwerke, die seit rund zehn Jahren auch große Player im
Werbemarkt sind, stellen zudem die wirtschaftliche Grundlage der
Verlage in Frage. Den Wandel der digitalen Öffentlichkeit intensiv
verfolgt hat Jan-Hinrik Schmidt, Senior Researcher am
Leibniz-Institut für Medienforschung / Hans-Bredow-Institut in
Hamburg. Die Digitalisierung bedeutet weit mehr als nur eine
technische Umstellung, denn die Grundlogik der neuen,
datengetriebenen Plattformen geht einher mit einer eigenen Mechanik
für Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement. Nachricht
und Kommentar rücken in der Wahrnehmung enger zusammen. Algorithmen
belohnen Kommunikation, die zugespitzt ist, und können an der
Empörungsspirale drehen. Unterdessen hat es vernunftgeleitete
Argumentation schon ein bisschen schwerer, sich Gehör zu
verschaffen, weil sie naturgemäß nicht zur Erhöhung des
Erregungslevels beitragen kann. Und dieser Trend kann Folgen für
das Miteinander in einer Demokratie haben. Für den Soziologen
Jan-Hinrik Schmidt steht fest: Die Regulierung der Plattformen wird
eine medienpolitische Schlüsselfrage in den 2020er-Jahren sein –
findet doch immer mehr Kommunikation in einer dezentralen
Netzwerköffentlichkeit statt. Und so steht im Zentrum von Schmidts
Forschung künftig die Frage: Können die sozialen Medien den
gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken oder bewirken sie das
Gegenteil?
In den 2000er Jahren blühte die Blogosphäre auf. Statt nur passiv
zu konsumieren begannen Webnutzer mit eigenen Inhalten eine
Öffentlichkeit zu finden – argwöhnisch beobachtet von den
klassischen Massenmedien, die Blogs auch mal als „Klowände des
Internets“ verächtlich machten. Doch die alten, klar verteilten
Rollen zwischen Journalisten und Lesern lösen sich seither immer
mehr auf. Die Deutungshoheit traditioneller Medien bröckelt.
Soziale Netzwerke, die seit rund zehn Jahren auch große Player im
Werbemarkt sind, stellen zudem die wirtschaftliche Grundlage der
Verlage in Frage. Den Wandel der digitalen Öffentlichkeit intensiv
verfolgt hat Jan-Hinrik Schmidt, Senior Researcher am
Leibniz-Institut für Medienforschung / Hans-Bredow-Institut in
Hamburg. Die Digitalisierung bedeutet weit mehr als nur eine
technische Umstellung, denn die Grundlogik der neuen,
datengetriebenen Plattformen geht einher mit einer eigenen Mechanik
für Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement. Nachricht
und Kommentar rücken in der Wahrnehmung enger zusammen. Algorithmen
belohnen Kommunikation, die zugespitzt ist, und können an der
Empörungsspirale drehen. Unterdessen hat es vernunftgeleitete
Argumentation schon ein bisschen schwerer, sich Gehör zu
verschaffen, weil sie naturgemäß nicht zur Erhöhung des
Erregungslevels beitragen kann. Und dieser Trend kann Folgen für
das Miteinander in einer Demokratie haben. Für den Soziologen
Jan-Hinrik Schmidt steht fest: Die Regulierung der Plattformen wird
eine medienpolitische Schlüsselfrage in den 2020er-Jahren sein –
findet doch immer mehr Kommunikation in einer dezentralen
Netzwerköffentlichkeit statt. Und so steht im Zentrum von Schmidts
Forschung künftig die Frage: Können die sozialen Medien den
gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken oder bewirken sie das
Gegenteil?
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