FG072 Verantwortung in der Informatik
Ein Einführungskurs für Informatiker vermittelt unterschiedliche
Denkweisen die gesellschaftliche Bedeutung des Fachs zu vermitteln
1 Stunde 53 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Informatik – ein Fach nur für Nerds? Keinesfalls, denn der Code,
den Programmierer schreiben, existiert ja nicht im luftleeren Raum.
Software bezieht sich letzten Endes immer auf den Menschen,
interagiert mit ihm, beeinflusst das soziale Leben. Und
mittlerweile ist auch an technisch geprägten Fakultäten angekommen,
dass Informatik eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzt. Peter
Purgathofer lehrt an der TU Wien am Institut für Visual Computing.
Der 56-Jährige tritt dafür ein, dass Software-Entwickler sich der
Verantwortung bewusst sind, die ihre Arbeit hat. Denn Informatik
wird zunehmend zur zentralen Disziplin schlechthin, ja sogar zum
Betriebssystem unserer Gesellschaft. Tracking und Werbenetzwerke
fördern eine Mediennutzung, bei der aufmerksamkeitsheischendes
Clickbate mehr zählt als inhaltliche Tiefe und Seriosität.
Automatisierte Entscheidungen können katastrophale Folgen haben,
wie etwa bei tödlichen Unfällen autonom fahrender Autos oder den
Abstürzen der Boeing 737 Max. Algorithmen sind eben keine Lösung
für alles, denn wie zuverlässig sind eigentlich die
Datengrundlagen, auf denen sie aufsetzen? Purgathofer hat deshalb
an seiner Hochschule einen Einführungskurs für Studienanfänger
entwickelt. Dabei geht es darum, der nächsten
Informatikergeneration fundamentales Metawissen zu vermitteln und
sie damit zu befähigen, mit einem tieferen Verständnis durch ihr
Studium zu navigieren: Wie sieht die Wissenschaft auf die Welt, mit
welchen Denkweisen wird Wissen geschaffen? Was sind die
Konsequenzen und wo liegen die Grenzen? Es wird klar: Das Leben
lässt sich nicht nur mit Einsen und Nullen erklären, es entzieht
sich immer wieder der Berechenbarkeit. Informatik ist eng mit
Sozialwissenschaften, Philosophie und Psychologie verwoben – und
Problemlösung eben nicht nur eine technische Frage. Purgathofer
kritisiert nebenbei auch die mangelnde Offenheit der vor allem
unternehmensgetriebenen Forschung im Bereich Künstlicher
Intelligenz. Diese Closed Science hat für die Wissenschaft als
Ganzes schädliche Effekte, die verblüffend an die Zeit der
Alchimisten erinnern.
den Programmierer schreiben, existiert ja nicht im luftleeren Raum.
Software bezieht sich letzten Endes immer auf den Menschen,
interagiert mit ihm, beeinflusst das soziale Leben. Und
mittlerweile ist auch an technisch geprägten Fakultäten angekommen,
dass Informatik eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzt. Peter
Purgathofer lehrt an der TU Wien am Institut für Visual Computing.
Der 56-Jährige tritt dafür ein, dass Software-Entwickler sich der
Verantwortung bewusst sind, die ihre Arbeit hat. Denn Informatik
wird zunehmend zur zentralen Disziplin schlechthin, ja sogar zum
Betriebssystem unserer Gesellschaft. Tracking und Werbenetzwerke
fördern eine Mediennutzung, bei der aufmerksamkeitsheischendes
Clickbate mehr zählt als inhaltliche Tiefe und Seriosität.
Automatisierte Entscheidungen können katastrophale Folgen haben,
wie etwa bei tödlichen Unfällen autonom fahrender Autos oder den
Abstürzen der Boeing 737 Max. Algorithmen sind eben keine Lösung
für alles, denn wie zuverlässig sind eigentlich die
Datengrundlagen, auf denen sie aufsetzen? Purgathofer hat deshalb
an seiner Hochschule einen Einführungskurs für Studienanfänger
entwickelt. Dabei geht es darum, der nächsten
Informatikergeneration fundamentales Metawissen zu vermitteln und
sie damit zu befähigen, mit einem tieferen Verständnis durch ihr
Studium zu navigieren: Wie sieht die Wissenschaft auf die Welt, mit
welchen Denkweisen wird Wissen geschaffen? Was sind die
Konsequenzen und wo liegen die Grenzen? Es wird klar: Das Leben
lässt sich nicht nur mit Einsen und Nullen erklären, es entzieht
sich immer wieder der Berechenbarkeit. Informatik ist eng mit
Sozialwissenschaften, Philosophie und Psychologie verwoben – und
Problemlösung eben nicht nur eine technische Frage. Purgathofer
kritisiert nebenbei auch die mangelnde Offenheit der vor allem
unternehmensgetriebenen Forschung im Bereich Künstlicher
Intelligenz. Diese Closed Science hat für die Wissenschaft als
Ganzes schädliche Effekte, die verblüffend an die Zeit der
Alchimisten erinnern.
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