FG068 Risikoforschung
Wie wir Entscheidungen fällen und der Wert einer Fehlerkultur
1 Stunde 38 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Kopf oder Bauch? Wir treffen jeden Tag Entscheidungen und glauben,
sie beruhen auf der rationalen Abwägung sachlicher Argumente. Doch
das ist ein Irrtum! Viel öfter hören wir auf unser Gefühl. Und
damit fahren wir meistens auch ganz gut, denn viele Risiken können
wir gar nicht exakt abschätzen. Der Umgang mit Ungewissheiten bei
der Entscheidungsfindung hat den Psychologen Gerd Gigerenzer immer
schon fasziniert. Er gilt als der Nestor der deutschen
Risikoforschung. Der 71-Jährige ist Direktor emeritus des
Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und hat dort
das Harding-Zentrum für Risikokompetenz aufgebaut. Gerd Gigerenzer
möchte den Menschen verständlich machen, was unsere Entscheidungen
beeinflusst. Die Intuition, auf die wir uns im Alltag so oft
verlassen, ist gerade in Führungspositionen geradezu verpönt –
zumindest nach außen hin. Bauchentscheidungen lässt ein Vorstand
deshalb häufig im Nachhinein durch Zahlenwerk absichern. Gigerenzer
warnt vor einer solchen Rechtfertigungskultur, für die viel Zeit
und Geld zum Fenster hinausgeworfen wird. Risikokompetenz ist
aktueller denn je in Zeiten von Algorithmen und Scoring-Systemen,
die unser Leben immer stärker prägen werden. Gigerenzer fordert
mehr Risikokompetenz, um Statistiken und Zukunftsprognosen kritisch
zu hinterfragen. Das fängt bei der Wettervorhersage an: Was
bedeutet eigentlich 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit? Und Data
Literacy betrifft auch weniger banale Fragen – wie die Schufa
unsere Bonität einschätzt oder welche Therapie uns der Arzt
verordnet.
sie beruhen auf der rationalen Abwägung sachlicher Argumente. Doch
das ist ein Irrtum! Viel öfter hören wir auf unser Gefühl. Und
damit fahren wir meistens auch ganz gut, denn viele Risiken können
wir gar nicht exakt abschätzen. Der Umgang mit Ungewissheiten bei
der Entscheidungsfindung hat den Psychologen Gerd Gigerenzer immer
schon fasziniert. Er gilt als der Nestor der deutschen
Risikoforschung. Der 71-Jährige ist Direktor emeritus des
Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und hat dort
das Harding-Zentrum für Risikokompetenz aufgebaut. Gerd Gigerenzer
möchte den Menschen verständlich machen, was unsere Entscheidungen
beeinflusst. Die Intuition, auf die wir uns im Alltag so oft
verlassen, ist gerade in Führungspositionen geradezu verpönt –
zumindest nach außen hin. Bauchentscheidungen lässt ein Vorstand
deshalb häufig im Nachhinein durch Zahlenwerk absichern. Gigerenzer
warnt vor einer solchen Rechtfertigungskultur, für die viel Zeit
und Geld zum Fenster hinausgeworfen wird. Risikokompetenz ist
aktueller denn je in Zeiten von Algorithmen und Scoring-Systemen,
die unser Leben immer stärker prägen werden. Gigerenzer fordert
mehr Risikokompetenz, um Statistiken und Zukunftsprognosen kritisch
zu hinterfragen. Das fängt bei der Wettervorhersage an: Was
bedeutet eigentlich 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit? Und Data
Literacy betrifft auch weniger banale Fragen – wie die Schufa
unsere Bonität einschätzt oder welche Therapie uns der Arzt
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