Ein Gruß aus der Vergangenheit

Ein Gruß aus der Vergangenheit

5 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

An  einem Montagmorgen, ich saß gerade über meinen Büchern,
bekam ich eine  Nachricht von meiner Mama: „Guten Morgen
meine Fanny, ich wünsche dir  einen wunderschönen Tag. Stell
dir vor, Gott hat mir ein Zeichen  gegeben…“


Dazu sollte man wissen, dass meine Mama noch nicht ganz an Gott
 glaubt. Ich las ihre Nachricht mit großer Neugier weiter:
„Gestern Abend  war ich auf der Suche nach einem Buch und
fand plötzlich christliche  Bücher in unserem Bücherregal.
Als ich sie herausholte, um sie für  deinen Besuch
zurückzulegen, fiel mir ein Buch besonders auf, denn es
 schlug sich fast von allein auf. In ihm war ein Brief von
1944 von  deinem Opa an seine Eltern. Und ein Bibelvers
wurde besonders markiert:  ‚Fürchte dich nicht, ich bin mit
dir; weiche nicht, denn ich bin dein  Gott. Ich stärke dich,
ich helfe dir auch, ich halte dich durch die  rechte Hand
meiner Gerechtigkeit.‘ Jesaja 41, 10.“


Wow, ich war sprachlos. Ich wurde von meinen Gefühlen
überwältigt,  Tränen rannen über mein Gesicht, denn ich
kenne meinen Opa nicht. Er  ist leider vor meiner Geburt
gestorben.


Ich kniete mich hin und dankte Gott für sein Wunder, das er tat -
 ein Wunder, das sogar meine liebe Mami erkannte. Ich weinte
so sehr,  dass sogar mein Hund zu mir kam, um mich zu
trösten.


Immer wieder stellte ich mir verschiedene Szenarien vor: „Hatte
 mein Opa diese Bibel mit im Krieg? Hatte Jesaja 41,10 ihn
durch den  Krieg getragen? Hatte mein Opa seine Kameraden
mit Bibelversen  ermutigt?“


Die Antwort kam mit dem Besuch meiner Eltern, denn sie hatten
 versucht, alles zu recherchieren. Es war die Bibel meiner
Uroma Maria,  sie schrieb und kritzelte in ihrer Bibel herum
wie ich, ihre Urenkelin.  Deswegen hatte sie auch den Brief
ihres Sohnes dort hineingelegt.


Ich suchte und sah weitere Markierungen, von denen mir eine am
Ende des Jakobusbriefes besonders ins Auge fiel:


14 Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der
 Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in
dem Namen des  Herrn. 15 Und das Gebet des Glaubens wird dem
Kranken helfen, und der  Herr wird ihn aufrichten; und wenn
er Sünden getan hat, wird ihm  vergeben werden.


Darunter las ich ein Gebet, das meine Uroma für ihren noch im
Krieg stationierten Sohn schrieb:


„So mein Gott wird unserem Jungen helfen!“


Mein Papa erzählte mir, dass meine Uroma im Sommer 1945 verstarb
 und vermutlich ihren geliebten Sohn nicht noch einmal sehen
konnte, weil  er noch in Gefangenschaft war.


Es gab viele dieser Schicksale - viel zu viele. Doch es tröstet
mich, dass meine Uroma Maria bis zum Schluss an Gott festhielt.


Ich bin begeistert von Gottes Geduld, denn ich weiß nicht, wie
 lange die Bibel meiner Uroma mit dem Brief ihres Sohnes
ungeöffnet im  Regal meiner Eltern stand, um auf den
richtigen Zeitpunkt zu warten, in  die Hände meiner Mama zu
fallen und sie es als Zeichen Gottes erkennen.

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