Der Weihnachtsfrieden 1914. Menschlichkeit im Ersten Weltkrieg

Der Weihnachtsfrieden 1914. Menschlichkeit im Ersten Weltkrieg

49 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

„Stille Nacht, heilige Nacht“ – beinahe hoffnungsvoll tönt das
deutsche Weihnachtslied über das morastige Niemandsland der
Westfront. Am Heiligabend 1914 werden rund um Ypern nicht nur aus
den deutschen Schützengräben Weihnachtslieder laut, Kerzen
entzündet und Christbäumchen geschmückt. Nein, wider Erwarten
antworten die britischen, teils auch französischen oder
belgischen Soldaten mit ihren traditionellen Liedern. Zahlreiche
Tagebucheinträge und Feldpostbriefe bezeugen das
Weihnachtswunder, das trotz oder sogar angesichts des Todes
mitten im Krieg wenigstens für einen kurzen Moment die
Menschlichkeit wiederbrachte. Verbunden in der Musik wurden
kurzerhand Sprachbarrieren und Gräben überwunden und man einigte
sich per mutigen Boten auf eine gegenseitige Waffenruhe. „We not
shoot, you not shoot“ galt so mancherorts bis ins Neue Jahr
hinein – zu sehr menschelte es zwischen den zuvor noch als
barbarische Crauts und gnadenlose Thommys stilisierten Feinden.
Doch wie kam es überhaupt dazu? Wie dachte die Kommandoriege der
Generäle über diese Annäherungen? Gefährdeten die sogenannten
Fraternisierungen tatsächlich den Fortgang des Krieges? Gemeinsam
mit Franziska Stelzer rollen wir die Ereignisse auf, erzählen
einige Anekdoten dieser ‚friedvollen‘ Tage und beleuchten darüber
hinaus auch die zeitgenössischen Berichterstattungen und die
spätere Rezeption der spontanen Aktion.


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