Mikro061 Nachrichten
Ulrich ist krank... daher probieren wir dieses Mal das mit den
Nachrichten. Verreißt uns beim Erstversuch nicht, sondern sendet
Verbesserungswünsche! :o)
20 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 7 Jahren
Die Kommentare der Hörerinnen und Links zu den Quellen findet ihr
auf www.mikrooekonomen.de. Dort auch Shownotes mit Verlinkungen,
Bildern und ggf. Videos. Liebe Hörerinnen, Liebe Hörer, die
Mikroökonomen sind ein unabhängiger Podcast über Wirtschaft, der,
wenn die Zeit vorhanden ist, bemüht ist die Themen
auszurecherchieren. Wir wollen keine Werbung machen und dauerhaft
ein unabhängiges Informationsangebot aufbauen, dass die Dinge
anders macht. Möglich wird dies erst durch Euch. Vielen Dank dafür!
Ihr könnt uns direkt unterstützen: Herack, Marco IBAN: DE61 4306
0967 2065 2209 00 BIC: GENODEM1GLS oder...
http://mikrooekonomen.de/unterstuetzung/ »Toys ›R‹ Us« ist Pleite!
Mit »Toys ›R‹ Us« gibt es ein weiteres Opfer des Verteilungskampfes
im Einzelhandel, bei dem momentan die Onlinehändler, hier
zuvorderst Amazon, die Oberhand gewonnen haben. Die Pleite ist
zunächst ein reines Cashproblem. Dem Unternehmen fehlte die
ausreichende Liquidität für das Weihnachtsgeschäft. Nun soll ein
vorrangig zu bedienender Übergangskredit über 3 Mrd. Dollar über
die Runden helfen. Eine Insolvenz ist zunächst nichts Schlechtes.
Im Insolvenzschutzverfahren per Chapter 11, in dem »Toys ›R‹ Us«
sich nun befindet, kann das Unternehmen seine Schulden reduzieren,
verlustträchtige Filialen loswerden und, weniger schön,
Pensionsverpflichtungen reduzieren respektive ausgliedern. Zudem
sollen die verbleibenden Geschäfte neu aufgebaut werden. Das
Schlüsselwort lautet »in-Store experience«, also Spielflächen, auf
denen man das zu kaufende Spielzeug erfahren kann. Wie wichtig es
auch künftig sein wird, Filialen vor Ort zu haben, zeigte zuletzt
bezeichnenderweise Amazon mit der Übernahme der US-Biokette »Whole
Foods«. Nicht jedes Geschäft eignet sich für den reinen
Versandhandel. Je höherwertiger die Ware, desto haptischer wünscht
die Kundschaft, sie zu erleben. Zum Abgleich der These muss man
sich nur auf Amazon umschauen. Kleinigkeiten, Alltagsartikel oder
hoc standardisierte Produkte wie Bücher dominieren. All das, von
dem der Kunde weiß, dass er es möchte. Das Besondere findet auf
Amazon hingegen nicht statt. Doch es geht auch um die hohe Kunst
der Kalkulation. Es ist bezeichnend, dass »Toys ›R‹ Us«, das den
Finanzinvestoren KKR, Bain Capital und Vornado gehört, nicht gegen
die Konkurrenz aus dem Netz anstinken konnte. Rechnen können sie
alle, aber die Fähigkeit Geschäftsbereiche über Gebühr quer zu
subventionieren, um Konkurrenz aus dem Markt zu treiben, ihre
Stärkephasen zu überleben, die fehlt den alten Konzernen. Hierin
findet sich auch eine Umkehr des Bisherigen, denn »Toys ›R‹ Us« war
ein hochspezialisiertes Unternehmen in einer Nische, das die
Nebenbeiabteilungen der Konkurrenz in Form von Kaufhäusern und
kleineren Läden, durch seine Preisgestaltung platt gemacht hat.
Jetzt verändert sich der Markt erneut und nun wird der Konzern
selbst ein Opfer des Wandels. So schnell kann es gehen. Mein Tipp
lautet: Den Massenmarkt kann man momentan nicht gegen die
Platzhirsche aus dem Netz verteidigen. Gewinner werden daher
kleinere, neuere Einheiten sein, die den Kunden etwas verlockendes
anbieten... Abseits der Effizienz. Gruselzahl am Ende: In 2017 sind
in den USA bereits 20 nennenswert große Einzelhändler pleite
gegangen. Quellen: - CNBC (englisch) - Deutsche Welle - WSJ
(englisch, Paywall) Der Makronom wird steinreich! Ihr kennt das ja.
Die einen werden arm und gehen pleite und die anderen verdienen
Milliarden. Während wir uns entschieden haben das Angebot der
Mikroökonomen möglichst immer für alle zugänglich zu halten, möchte
das Debattenportal für Ökonominnen, der Makronom, wachsen und
verlangt künftig Geld. Per Twitter befragt, wie das denn nun kam,
antwortete man uns »Die einen werden durch Lob schamhaft, die
anderen frech.« Ein Zitat von Nietzsche, der wohl nicht umsonst in
der Klapsmühle landete. Der Deal ist folgender: Wer Geld reinwirft,
bekommt künftig alle Beiträge. Wer nichts bezahlt, muss einzelne
Beiträge auslassen. Das Bezahlmodell scheint fair. Man kann 3 Euro,
7 Euro oder 12 Euro monatlich bezahlen und bekommt immer das
Gleiche, nämlich alle Artikel. Die Höhe des Preises definiert also
den Faktor »Möglichkeit zur Liebe«. Als armer Podcaster werfe ich 3
Euro monatlich in den Topf, damit wir hier weiterhin informiert
sind. Und keine Sorge... wir hoffen, demnächst mehr Makronom mit
dem Makronom hier im Podcast stattfinden zu lassen. Gebt uns etwas
Zeit. Quelle: - Geldgierige Website! Bankensterben in Russland
Schon lange schwelten die Gerüchte im Markt. Ende August musste die
russische Zentralbank dann doch eingreifen. Otkritie, die
zweitgrößte Privatbank und achtgrößte Bank des Landes wurde von der
Zentralbank mehrheitlich übernommen. Die Bank gilt als
systemkritisch, das Einschreiten entsprechend als alternativlos.
Der Fall zeigte, dass der russische Markt soweit funktioniert, wie
er funktionieren soll. Das Ratingvon Acra, einer russischen
Ratingagentur, lag mit BBB- im tiefsten Junkbereich. Im Juli und
August hatten Sparer 1/5 der Einlagen aus der Bank abgezogen, das
sind immerhin 7,5 Mrd. Euro. Wie die FT nun am Mittwoch berichtete,
beantragte eine weitere Bank Hilfen bei der russischen Notenbank.
Die B&N Bank ist einer größten Anbieter von Krediten für
Privatkunden. Die Nummer 12 in Russland. Und hier zeigt sich, wie
wenig gut das russische System dann doch funktioniert. Der Analyst
Sergej Gawrilow hatte in einem Investorenbrief davor gewarnt, dass
vier Privatbanken in Schwierigkeiten seien. Sein Arbeitgeber, die
Alfa Bank, wurde von der Aufsichtsbehörde gezwungen, den
Investorenbrief zurückzuziehen. Die Nachricht selbst ist aber nun
im Markt und die Gerüchte sowie große Verunsicherung schießen ins
Kraut. Fakt ist: Nummer zwei von vier hat sich nun gemeldet. Für
den Normalbürger heißt das erstmal nur, dass er wachsam sein muss.
Und in Russland kann man schon seit längerem nicht mehr als 10.000
Rubel, sprich 145 Euro, am Stück am Geldautomaten abheben. Wer mehr
braucht, muss dann mehrmals 10.000 Rubel abheben. Nach dem fünften
Male ist meist Schluss. Eine Maßnahme, die seit der Rubelkrise in
2014, Bankruns erschweren soll. Quellen: - Bloomberg (englisch) -
FT (englisch, Paywall) - Börsenzeitung (Paywall) Über die
Ertragslosigkeit deutscher Banken Aber auch die Banken in
Deutschland haben zu kämpfen. Einem Bericht der Bundesbank zu Folge
konnten die deutschen Institute nur 128,1 Mrd. Euro in 2016
verdienen. Also alle Banken, nicht eine. Die Bundesbank selbst gibt
die Vorjahreszahl nicht an und interessanterweise waren viele
Journalisten zu faul sie rauszunehmen. Stattdessen übernahm man die
Wortwahl der Bundesbank. Schade eigentlich, denn eine Minute Arbeit
fördert 127,9 Mrd. in 2015 zu Tage. Die Gewinnsteigerung ist
moderat und trotzdem klingt das im Gesamten recht viel. Ein Blick
in die Details lässt jedoch aufhorchen: „Im Berichtsjahr reduzierte
sich der über alle Banken aggregierte Zinsüberschuss um 4,9% auf
91,1 Mrd €. Das ist wichtig, weil der Zinsüberschuss für 71,2% der
operativen Erträge verantwortlich ist. Wow!“ Dass das Ergebnis sich
dennoch minimal steigern konnte, lag an der Auflösung von
Rückstellungen für Gerichtsverfahren und und
Pensionsverpflichtungen. Dazu muss man wissen, dass es im März 2016
eine Änderung der Abzinsungsregeln vorgenommen.
Pensionsrückstellungen wurden bisher mit einem
Durchschnittszinssatz der vergangenen 7 Jahre in den Bilanzen
bewertet. Seit 2016 sind es die letzten 10 Jahre. Das führt dazu,
dass der Durchschnittszins der Pensionsverpflichtungen weniger
stark absinkt. Zur Erinnerung seien hier an die stark gesunkenen
Zinsen seit 2008 erinnert. Wenn die Zinsen sinken, müssen die
Unternehmen mehr zurückstellen. Und zwar 12% mehr für das erste
Jahr der Pensionierung je 1% Zinssenkung. Wen das Thema in der
Tiefe interessiert, der kann den Shownotes einen Beipackzettel
entnehmen. Weitere Erkenntnisse sind: Die Verwaltungsaufwendungen
der deutschen Banken sinken zwar, sind im internationalen Vergleich
aber immer noch zu hoch. Es werden immer mehr Dienstleistungen
kostenpflichtig angeboten, diese gestiegenen Gebühren können die
Verluste insgesamt jedoch nicht ausgleichen. Der
Provisionsüberschuss sinkt daher um 2,3% auf 29,8 Mrd.. Diese
zweitwichtigste Ertragskennzahl enthält Einnahmen aus dem Giro- und
Zahlungsverkehr, dem Wertpapier- Kredit-, Spar-, Bauspar- und
Versicherungsverträgen. Quellen: - Börsenzeitung 1 - Börsenzeitung
2 (Paywall) - Bundesbank Monatsbericht September 2017 - Abzinsung
Pensionsrückstellungen Intro-Music: Title: “Femme Fatale: 30a”;
Composer: Jack Waldenmaier; Publisher: Music Bakery Publishing
(BMI)
auf www.mikrooekonomen.de. Dort auch Shownotes mit Verlinkungen,
Bildern und ggf. Videos. Liebe Hörerinnen, Liebe Hörer, die
Mikroökonomen sind ein unabhängiger Podcast über Wirtschaft, der,
wenn die Zeit vorhanden ist, bemüht ist die Themen
auszurecherchieren. Wir wollen keine Werbung machen und dauerhaft
ein unabhängiges Informationsangebot aufbauen, dass die Dinge
anders macht. Möglich wird dies erst durch Euch. Vielen Dank dafür!
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0967 2065 2209 00 BIC: GENODEM1GLS oder...
http://mikrooekonomen.de/unterstuetzung/ »Toys ›R‹ Us« ist Pleite!
Mit »Toys ›R‹ Us« gibt es ein weiteres Opfer des Verteilungskampfes
im Einzelhandel, bei dem momentan die Onlinehändler, hier
zuvorderst Amazon, die Oberhand gewonnen haben. Die Pleite ist
zunächst ein reines Cashproblem. Dem Unternehmen fehlte die
ausreichende Liquidität für das Weihnachtsgeschäft. Nun soll ein
vorrangig zu bedienender Übergangskredit über 3 Mrd. Dollar über
die Runden helfen. Eine Insolvenz ist zunächst nichts Schlechtes.
Im Insolvenzschutzverfahren per Chapter 11, in dem »Toys ›R‹ Us«
sich nun befindet, kann das Unternehmen seine Schulden reduzieren,
verlustträchtige Filialen loswerden und, weniger schön,
Pensionsverpflichtungen reduzieren respektive ausgliedern. Zudem
sollen die verbleibenden Geschäfte neu aufgebaut werden. Das
Schlüsselwort lautet »in-Store experience«, also Spielflächen, auf
denen man das zu kaufende Spielzeug erfahren kann. Wie wichtig es
auch künftig sein wird, Filialen vor Ort zu haben, zeigte zuletzt
bezeichnenderweise Amazon mit der Übernahme der US-Biokette »Whole
Foods«. Nicht jedes Geschäft eignet sich für den reinen
Versandhandel. Je höherwertiger die Ware, desto haptischer wünscht
die Kundschaft, sie zu erleben. Zum Abgleich der These muss man
sich nur auf Amazon umschauen. Kleinigkeiten, Alltagsartikel oder
hoc standardisierte Produkte wie Bücher dominieren. All das, von
dem der Kunde weiß, dass er es möchte. Das Besondere findet auf
Amazon hingegen nicht statt. Doch es geht auch um die hohe Kunst
der Kalkulation. Es ist bezeichnend, dass »Toys ›R‹ Us«, das den
Finanzinvestoren KKR, Bain Capital und Vornado gehört, nicht gegen
die Konkurrenz aus dem Netz anstinken konnte. Rechnen können sie
alle, aber die Fähigkeit Geschäftsbereiche über Gebühr quer zu
subventionieren, um Konkurrenz aus dem Markt zu treiben, ihre
Stärkephasen zu überleben, die fehlt den alten Konzernen. Hierin
findet sich auch eine Umkehr des Bisherigen, denn »Toys ›R‹ Us« war
ein hochspezialisiertes Unternehmen in einer Nische, das die
Nebenbeiabteilungen der Konkurrenz in Form von Kaufhäusern und
kleineren Läden, durch seine Preisgestaltung platt gemacht hat.
Jetzt verändert sich der Markt erneut und nun wird der Konzern
selbst ein Opfer des Wandels. So schnell kann es gehen. Mein Tipp
lautet: Den Massenmarkt kann man momentan nicht gegen die
Platzhirsche aus dem Netz verteidigen. Gewinner werden daher
kleinere, neuere Einheiten sein, die den Kunden etwas verlockendes
anbieten... Abseits der Effizienz. Gruselzahl am Ende: In 2017 sind
in den USA bereits 20 nennenswert große Einzelhändler pleite
gegangen. Quellen: - CNBC (englisch) - Deutsche Welle - WSJ
(englisch, Paywall) Der Makronom wird steinreich! Ihr kennt das ja.
Die einen werden arm und gehen pleite und die anderen verdienen
Milliarden. Während wir uns entschieden haben das Angebot der
Mikroökonomen möglichst immer für alle zugänglich zu halten, möchte
das Debattenportal für Ökonominnen, der Makronom, wachsen und
verlangt künftig Geld. Per Twitter befragt, wie das denn nun kam,
antwortete man uns »Die einen werden durch Lob schamhaft, die
anderen frech.« Ein Zitat von Nietzsche, der wohl nicht umsonst in
der Klapsmühle landete. Der Deal ist folgender: Wer Geld reinwirft,
bekommt künftig alle Beiträge. Wer nichts bezahlt, muss einzelne
Beiträge auslassen. Das Bezahlmodell scheint fair. Man kann 3 Euro,
7 Euro oder 12 Euro monatlich bezahlen und bekommt immer das
Gleiche, nämlich alle Artikel. Die Höhe des Preises definiert also
den Faktor »Möglichkeit zur Liebe«. Als armer Podcaster werfe ich 3
Euro monatlich in den Topf, damit wir hier weiterhin informiert
sind. Und keine Sorge... wir hoffen, demnächst mehr Makronom mit
dem Makronom hier im Podcast stattfinden zu lassen. Gebt uns etwas
Zeit. Quelle: - Geldgierige Website! Bankensterben in Russland
Schon lange schwelten die Gerüchte im Markt. Ende August musste die
russische Zentralbank dann doch eingreifen. Otkritie, die
zweitgrößte Privatbank und achtgrößte Bank des Landes wurde von der
Zentralbank mehrheitlich übernommen. Die Bank gilt als
systemkritisch, das Einschreiten entsprechend als alternativlos.
Der Fall zeigte, dass der russische Markt soweit funktioniert, wie
er funktionieren soll. Das Ratingvon Acra, einer russischen
Ratingagentur, lag mit BBB- im tiefsten Junkbereich. Im Juli und
August hatten Sparer 1/5 der Einlagen aus der Bank abgezogen, das
sind immerhin 7,5 Mrd. Euro. Wie die FT nun am Mittwoch berichtete,
beantragte eine weitere Bank Hilfen bei der russischen Notenbank.
Die B&N Bank ist einer größten Anbieter von Krediten für
Privatkunden. Die Nummer 12 in Russland. Und hier zeigt sich, wie
wenig gut das russische System dann doch funktioniert. Der Analyst
Sergej Gawrilow hatte in einem Investorenbrief davor gewarnt, dass
vier Privatbanken in Schwierigkeiten seien. Sein Arbeitgeber, die
Alfa Bank, wurde von der Aufsichtsbehörde gezwungen, den
Investorenbrief zurückzuziehen. Die Nachricht selbst ist aber nun
im Markt und die Gerüchte sowie große Verunsicherung schießen ins
Kraut. Fakt ist: Nummer zwei von vier hat sich nun gemeldet. Für
den Normalbürger heißt das erstmal nur, dass er wachsam sein muss.
Und in Russland kann man schon seit längerem nicht mehr als 10.000
Rubel, sprich 145 Euro, am Stück am Geldautomaten abheben. Wer mehr
braucht, muss dann mehrmals 10.000 Rubel abheben. Nach dem fünften
Male ist meist Schluss. Eine Maßnahme, die seit der Rubelkrise in
2014, Bankruns erschweren soll. Quellen: - Bloomberg (englisch) -
FT (englisch, Paywall) - Börsenzeitung (Paywall) Über die
Ertragslosigkeit deutscher Banken Aber auch die Banken in
Deutschland haben zu kämpfen. Einem Bericht der Bundesbank zu Folge
konnten die deutschen Institute nur 128,1 Mrd. Euro in 2016
verdienen. Also alle Banken, nicht eine. Die Bundesbank selbst gibt
die Vorjahreszahl nicht an und interessanterweise waren viele
Journalisten zu faul sie rauszunehmen. Stattdessen übernahm man die
Wortwahl der Bundesbank. Schade eigentlich, denn eine Minute Arbeit
fördert 127,9 Mrd. in 2015 zu Tage. Die Gewinnsteigerung ist
moderat und trotzdem klingt das im Gesamten recht viel. Ein Blick
in die Details lässt jedoch aufhorchen: „Im Berichtsjahr reduzierte
sich der über alle Banken aggregierte Zinsüberschuss um 4,9% auf
91,1 Mrd €. Das ist wichtig, weil der Zinsüberschuss für 71,2% der
operativen Erträge verantwortlich ist. Wow!“ Dass das Ergebnis sich
dennoch minimal steigern konnte, lag an der Auflösung von
Rückstellungen für Gerichtsverfahren und und
Pensionsverpflichtungen. Dazu muss man wissen, dass es im März 2016
eine Änderung der Abzinsungsregeln vorgenommen.
Pensionsrückstellungen wurden bisher mit einem
Durchschnittszinssatz der vergangenen 7 Jahre in den Bilanzen
bewertet. Seit 2016 sind es die letzten 10 Jahre. Das führt dazu,
dass der Durchschnittszins der Pensionsverpflichtungen weniger
stark absinkt. Zur Erinnerung seien hier an die stark gesunkenen
Zinsen seit 2008 erinnert. Wenn die Zinsen sinken, müssen die
Unternehmen mehr zurückstellen. Und zwar 12% mehr für das erste
Jahr der Pensionierung je 1% Zinssenkung. Wen das Thema in der
Tiefe interessiert, der kann den Shownotes einen Beipackzettel
entnehmen. Weitere Erkenntnisse sind: Die Verwaltungsaufwendungen
der deutschen Banken sinken zwar, sind im internationalen Vergleich
aber immer noch zu hoch. Es werden immer mehr Dienstleistungen
kostenpflichtig angeboten, diese gestiegenen Gebühren können die
Verluste insgesamt jedoch nicht ausgleichen. Der
Provisionsüberschuss sinkt daher um 2,3% auf 29,8 Mrd.. Diese
zweitwichtigste Ertragskennzahl enthält Einnahmen aus dem Giro- und
Zahlungsverkehr, dem Wertpapier- Kredit-, Spar-, Bauspar- und
Versicherungsverträgen. Quellen: - Börsenzeitung 1 - Börsenzeitung
2 (Paywall) - Bundesbank Monatsbericht September 2017 - Abzinsung
Pensionsrückstellungen Intro-Music: Title: “Femme Fatale: 30a”;
Composer: Jack Waldenmaier; Publisher: Music Bakery Publishing
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