Marcus Steinweg: Philosophische Diagrammatik

Marcus Steinweg: Philosophische Diagrammatik

Philosophische Diagrammatik | Vortrag
1 Stunde 8 Minuten

Beschreibung

vor 10 Jahren

Philosophische Diagrammatik | Vortrag


Do, 11. April 2013


»Das Diagramm«, schreibt Gilles Deleuze in seinem Buch zu Francis
Bacon, »ist zwar ein Chaos, aber auch ein Keim von Ordnung [...]«
(Gilles Deleuze: »Francis Bacon«. Logik der Sensation. Aus dem
Französischen übersetzt von Joseph Vogl. Wilhelm Fink Verlag,
München 1995.).
Als grafische Darstellung von Daten kann das Diagramm die
unterschiedlichsten Formen annehmen. Die philosophische
Diagrammatik bewegt sich auf der Trennlinie zwischen Ordnung und
Unordnung, Komplexität und Komplexitätsreduktion. Es gehört zur
impliziten Gewalt der diagrammatischen Praxis, dass sie die
Überkomplexität eines unübersichtlichen Sachverhalts mit Hilfe
von Reduktion zu bändigen versucht. Nicht selten geht dies einher
mit einer Entschärfung und Reduktion der heterogenen
Mannigfaltigkeit des Seienden auf etwas, was es nicht ist. Für
Marcus Steinweg ist es für die diagrammatische Praxis
unerlässlich, statt ihre Gewaltsamkeit zu verbergen, sie mit
auszustellen.
Marcus Steinweg
Der Philosoph und Künstler Marcus Steinweg lebt und arbeitet in
Berlin. Er hält zahlreiche Vorträge im In- und Ausland. Steinweg
ist Mitherausgeber der Zeitschrift »Inaesthetics« im Merve
Verlag.

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