Herzinfarkt im Corona-Lockdown: "Die Patienten sind sehr spät ins Krankenhaus gekommen"

Herzinfarkt im Corona-Lockdown: "Die Patienten sind sehr spät ins Krankenhaus gekommen"

Der Kardiologe Professor Armin Imhof über eine Studie am Uniklinikum Ulm
14 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
In der Zeit des Corona-Lockdowns ab Mitte März ist die Zahl der
Krankenhauseinweisungen deutlich gesunken. Diese Befunde etwa des
Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO) hat auch
eine Forschergruppe aus Ulm um den Kardiologen Professor Armin
Imhof erhärtet. In den 31 Tagen nach dem 21. März wurden an der
dortigen Notaufnahme und Intensivmedizin 22 Prozent weniger
Patienten mit akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen behandelt, als in
vergleichbaren Vorjahreszeiträumen ([Clin Res Cardiol 2020; online
3.
Juni](https://link.springer.com/epdf/10.1007/s00392-020-01681-2)).
Besonders auffällig bei den Patienten mit akutem Koronarsyndrom
(ACS) war der Rückgang beim Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI).
Unterschiede gab es auch anamnestisch: So hatten während Corona
mehr als doppelt so viele Patienten eine TIA oder einen
Schlaganfall in der Vorgeschichte der diastolische Blutdruck war im
Mittel höher (85 vs. 77 mmHg). Bei STEMI-Patienten fanden die Ulmer
Ärzte deutliche Unterschiede bei den Plasmakonzentrationen von
Troponin T und der Kreatininkinase. Das Troponin war im Mittel
signifikant sogar mehr als dreimal höher als im Vergleichszeitraum.
In dieser "ÄrzteTag"-Episode sprechen wir mit Armin Imhof über die
möglichen Ursachen dieser Unterschiede und ihre klinische
Bedeutung.

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