Beschreibung

vor 2 Jahren

„Meine Hand hat alles gemacht, was da ist; spricht der
HERR. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen
Geistes ist und erzittert vor meinem Wort.“ Jesaja
66,2


Jesus betet: Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist
die Wahrheit.“ Johannes 17,17


Manchmal sagen wir von jemandem: „Der lebt aber auch in seiner
eigenen Welt.“ Wir besitzen tatsächlich die Fähigkeit, uns unsere
eigene Welt zurechtzumachen und in einer Illusion zu leben
-  und bei Licht betrachtet, sind wir alle nicht frei davon.
Wir machen uns etwas vor und legen uns die Dinge so zurecht, wie
wir sie gerne haben möchten; auch unser Glaube und unsere
Beziehung zu Gott ist nicht frei davon. So kann sich, etwas
drastisch ausgedrückt, eine Lebenslüge bilden: Wir leben in einer
großen Seifenblase. Unser geistlicher Weg hingegen ist ein Weg,
der mehr und mehr in die Wahrheit – und das heißt: in die
Realität -  hineinführt. Jesus betet darum, wie wir heute im
Lehrtext lesen. Das Wort Gottes ist die Leitplanke in diesen
geistlichen Realitätsinn hinein. Und diese Realität ist immer die
Realität Gottes. Nichts ist so wirklich, so echt, so wahr, so
real, wie Gott.


An Gott zerschellen unsere Seifenblasen, und es ist so wichtig
und nötig, dass sie zerbrechen – das meint der Prophet Jesaja mit
dem „zerbrochenen Geist“ im Losungswort. Jede Form der
Religiösität  - und davon spricht der Textzusammenhang – ist
ein fromme Scheinwelt; und wenn sie mit noch so erhebenden
Gefühlen verbunden ist: Sie trennt uns von Gott und verhindert
echte Gottesbegegnung. Was Jesaja mit „elend sein“, „zerbrochen
sein“ und „erzittern vor Gottes Wort“ meint, ist nicht ein
allgemeiner Zustand des Unwohlseins, sondern meint sehr präzise
die innere Bereitschaft, sich Gott zu stellen und auszusetzen,
wie er wirklich ist; die absolute Abhängigkeit (= „elend“) von
Gott sich einzugestehen und sich „ungeschützt“ von ihm betreffen
zu lassen. Es ist jetzt im Sommer wie mit der Sonne: Ich kann
mich ihr ungeschützt aussetzen – und das hinterlässt
unverkennbare Spuren! Ich kann das Sonnenlicht aber auch filtern,
mir eine dicke Sonnenbrille aufsetzen und hinter ein Glas setzen,
das das UV-Licht ausfiltert; ich kann mich mit duftenden
Sonnencremes eincremen oder einfach einen Sonnenschirm
aufspannen.


So lade ich dich heute ein, dich Gott ungeschützt auszusetzen.
Lass es zu, dass die Strahlkraft seiner Liebe deine Illusionen
und Seifenblasen platzen lässt. Lass dich erschüttern, scheue
dich nicht, vor dem lebendigen Gott zu erzittern. Willkommen in
Gottes Realität! Was ist deine kleine, heile, selbstgemachte Welt
schon gegen das Heil unseres Gottes?


So sei gesegnet mit dem Mut, dem lebendigen Gott zu begegnen.


Sei gesegnet mit Jesus, der dich leidenschaftlich liebt.


Sei gesegnet mit dem verzehrenden Feuer der Liebe des Heiligen
Geistes.

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