Offen sein für Gottes Wort

Offen sein für Gottes Wort

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

"Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die
Seele." Psalm 19,8


Die Menge fragte Johannes: "Was sollen wir nun tun? Er
antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der
gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue
ebenso." Lukas 3,10-11


Der Psalm 19, dem unsere Losung heute entnommen ist, beginnt mit
dem berühmten "die Himmel erzählen die Ehre Gottes...", einer
geradezu hymnischen Meditation über der Präsenz Gottes in seiner
wunderbaren Schöpfung. Und in der Tat begegnet uns und spricht
Gott mit uns durch seine Schöpfung. Sie wird auch "Gottes
Lesebuch" genannt. Die betrachtende Wahrnehmung der Schöpfung -
nicht ihre Beobachtung! -  ist eine gute Vorbereitung, um
die Gegenwart Gottes zu erfahren. Aber Gott ist nicht nur der
einfachhin Anwesende und Gegenwärtige, sondern dann auch immer
der, der zu uns spricht und uns anredet. Für diese Anrede Gottes
hat das Alte Testament eine Fülle von Begriffen. Allein im Psalm
19 sind es: "das Gesetz des HERRN", "das Zeugnis des HERRN", "die
Befehle des HERRN", "die Gebote des HERRN", "die Rechte des
HERRN". Was Gott spricht, führt zum Leben, heilt, stellt wieder
her und ist einfach nur wahr. Jesus ist dieses Reden Gottes in
Person und sagt darum auch von sich: "Ich bin der Weg, die
Wahrheit und das Leben." (Johannes 14,6)


Dabei kann das Reden Gottes sehr konkret und praktisch werden,
wenn wir aufrichtig danach fragen -  wie im Beispiel des
heutigen Lehrtextes und aus dem Munde des Täufers Johannes,
dessen Gedenktag wir heute am Johannistag feiern: "Wer
zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise
hat, tue ebenso." Das war genauso gemeint und wirft ein
kurzes, aber grelles Schlaglicht auf die wirtschaftlichen
Verhältnisse damals und darauf, wie es um den Lebensstandart
bestellt war: eine Katastrophe! Von seinem Überfluss dem
Bedürftigen etwas abgeben ist Eines; das Letzte, was man hat, mit
dem zu teilen, der nichts mehr hat, ist ein Anderes. Wir sehen
also: Wenn Jesus mit uns spricht und sein Wort an uns richtet,
hat das sehr oft etwas mit unserem Nächsten zutun. So sehr Jesus
uns persönlich sieht und meint, so sehr sieht er uns aber auch
als Teil seines Leibes. Niemand ist bekanntlich eine Insel. Und
sind es oft nicht gerade unsere Beziehungen, für die wir sein
helfendes, heilendes, wegweisendes, wiederherstellendes und
erquickendes Wort brauchen?


So segne dich der Vater; er richte ganz neu sein Wort an dich.


Es segne dich der Sohn Jesus mit einem horchenden und
ge-horchenden Herzen.


Es segne dich der Heilige Geist; er bahne den Weg zu deinem
Nächsten, deinem Bruder und deiner Schwester.


Einen gesegneten Johannistag! Ab jetzt geht's wieder auf
Weihnachten zu!

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