An den Frieden glauben

An den Frieden glauben

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

"Zur letzten Zeit wird kein Volk wider das andere das
Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg
zu führen." Jesaja 2,2.4


"Die Soldaten fragten Johannes und sprachen: Was sollen
wir denn tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch
Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!"
Lukas 3,14


"Schwerter zu Pflugscharen" - da ist es wieder, dieses Motto der
Friedensbewegung der damaligen DDR aus dem Textzusammenhang
unseres Losungswortes heute. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte -
und so "schaut" der Prophet Jesaja dieses Wort des HERRN.


Es ist noch gar nicht so lange her, da dachten viele von uns aus
unserer europäischen Froschperspektive heraus, dass Krieg gestern
war; dass wir als aufgeklärte, kultivierte und global vernetzte
und agierende Staaten und Gesellschaften den Frieden gelernt
hätten; dass Krieg nur etwas für die ewig Gestrigen ist, und ein
Denken voraussetzt, über das wir uns längst hinausentwickelt
haben. Frieden schien die Normalität und der eine oder andere
Krieg auf Erden (wenn wir überhaupt Notiz davon genommen haben),
schien der Ausreißer und die Ausnahme von der Regel zu sein. Wie
haben wir in so kurzer Zeit lernen müssen, dass es genau
umgekehrt ist... da leuchtet das Losungswort wieder einmal auf in
greller Aktualität. Nein, es bildet keine Utopie ab und auch
nicht den Stoff, aus dem die Tagträume gemacht sind. Es ist eine
kraftvolle Vision von Gottes zukünftigem und letztgültigem
Friedensreich. Wie sich bei einer Geburt die Wehen und ihre
Schmerzen bis zur Unerträglichkeit steigern: In einem Augenblick
sind sie vorbei, sind vergessen angesichts des neuen Lebens. So
wird es auch mit allen Kriegen dieser Welt sein - das ist unsere
Hoffnung!


Der Dialog, den die römischen Soldaten mit dem Täufer Johannes
führen und den wir im Lehrtext lesen, könnte geradezu eine
Vorlage für die Genfer Konvention sein. Soldaten sind keine
Maschinen, keine Marionetten und stumpfen Befehlsempfänger,
sondern Menschen wie wir alle, die wissen sollen, was sie tun und
dafür sie verantwortlich sind. Hier geht es um das, was wir
"Übergriffigkeit" nennen, sei's aus Habsucht oder welchem Motiv
auch immer. Gewalt hat viele Gesichter - und der Weg der
Gewaltlosigkeit ist immer noch der, der dem Reich Gottes am
nächsten kommt.


So sei gesegnet mit einer lebendigen Vision für den Frieden und
der Kraft, an ihr gegen allen Augenschein festzuhalten.


Sei gesegnet mit dem Mut, den Weg der Gewaltlosigkeit zu gehen.


Sei gesegnet mit dem erneuten Entschluss, Jesus darin zu folgen.

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