Worte haben Macht
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vor 2 Jahren
"Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort
erregt Grimm." Sprüche 15,1
"Lass die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt
nicht Raum dem Teufel." Epheser 4, 26-27
Es kommt bekanntlich immer darauf an, was man daraus macht: So
ist es auch mit unseren Gefühlen. Sie sind zunächst einfach
einmal da, entstehen oft wie aus dem Nichts und sind oft
Reaktionen auf irgendetwas oder irgendjemanden. Auch, wenn wir
schnell von "guten" und "schlechten" Gefühlen sprechen, meinen
wir doch wohl eher "angenehme" und unangenehme" Gefühle. Es gibt
auch keine "verbotenen" und "erlaubten" Gefühle. An keiner Stelle
verbietet und die Bibel Gefühle. Aber: Es kommt eben darauf an,
was wir aus ihnen machen und welchen Stellenwert wir ihnen geben;
und zu welchen Worten oder Taten wir uns durch sie leiten oder
auch verleiten lassen.
"Worte haben Macht" habe ich einmal gelernt. So können wir mit
unseren Worten großen Einfluss auf Gefühle nehmen oder auch
Gefühle wecken. Selbst flammender Zorn kann durch eine
besänftigende Antwort gestillt werden - so das Losungswort heute.
Umgekehrt gilt gleiches. So ein gestillter Zorn ist etwas
vollkommen anderes als ein unterdrückter oder gar tiefgekühlter
Zorn. Dem möchte ich nicht ausgesetzt sein!
Zu einem fürsorglichen, achtsamen und heilsamen Umgang mit dem
eigenen Innenleben gehört es also, in guter Weise mit den eigenen
Gefühlen und denen des anderen umzugehen. Dazu gehört auch der
ebenso seelsorgerliche wie lebenspraktische Rat des Apostels
Paulus im Lehrtext. Viele Ehepaare haben es sich darum zur Regel
gemacht, niemals unversöhnt den Tag zu beenden und schlafen zu
gehen. Dabei muss ich als Zürnender gar nicht auf das
versöhnliche Wort und die "linde Antwort" des anderen warten,
sondern kann selbst meiner "lieben Seele", die gerade in hellem
Zorn entbrannt ist, ein solches "lindes" Wort sagen. Damit ist
der Grund des Zornes vielleicht noch nicht behoben; aber
ich habe Verantwortung für mich selbst übernommen und die
Voraussetzung für einen gesunden Schlaf geschaffen. Denn
nur wenige Dinge sind es - bei Licht betrachtet - wert, sich für
sie um den Schlaf bringen zu lassen!
So seien heute in besonderer Weise deine Lippen und dein Mund
gesegnet.
Sei gesegnet mit Worten, die segnen und nicht fluchen,
besänftigen und nicht erzürnen.
Sei gesegnet: Lass Jesus durch dich sprechen.
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