Tagesimpuls 2.6.
4 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Der HERR denkt an uns und segnet uns.
Psalm 115,12
Was hast du, das du nicht empfangen hast?
1. Korinther 4,7
In Trauersprüchen auf Todesanzeigen kann man immer wieder der
Vorstellung begegnen, dass Verstorbene in der Erinnerung
weiterleben oder im Gedenken noch als präsent erlebt werden, eben
"unvergessen" sind. Wer und was vergessen wird, der oder das ist
eigentlich nicht mehr da - so jedenfalls das subjektive
Empfinden. - In der Frömmigkeit des Alten Testamentes spielte das
"Gedenken" eine zentrale Rolle und das tut es auch bis heute in
der Frömmigkeit des Judentums: "Sachor - gedenke!" Von daher
bekommt unser Losungswort heute große Tiefe: Wenn Gott unserer
gedenkt, dann kommen wir erst so recht in Existenz. Was wir sind,
das sind wir eigentlich erst "vor seinem Angesicht". Hat
Descartes noch gesagt: "Ich denke, also bin ich!" würde die Bibel
sagen: "Gott denkt an mich, also bin ich!" Was Gott dagegen
vergisst, das sind unsere Sünden (Jesaja 43,25); Gott kann das,
was uns oft so schwer fällt, vielleicht auch gar nicht möglich
ist: Vergeben und vergessen!
Wie Vater und Mutter ihre Kinder nicht vergessen können (Jesaja
49,15), so hat der Vater im Himmel auch dich nicht vergessen. Er
wendet dir sein Angesicht zu, um dich zu segnen. Sein Segen
erschöpft sich nicht in guten Wünschen, sondern ist eine
existenzielle Lebenskraft, die dir zuströmt. Er ist wie die
Muttermilch, die dem Baby zufließt und es am Leben erhält, es
wachsen und gedeihen lässt und mit allem versorgt, was es dazu
braucht. Es "weiß", dass es alles, aber auch alles, diesem
Zustrom an nahrhafter Lebenskraft verdankt. - So warnt uns der
Apostel Paulus im Lehrtext auch davor, uns etwas einzubilden auf
irgendetwas, was wir sind, haben oder können: Es ist uns alles
von Gott her zugeströmt. So gehört zu unserm geistlichen Leben
beides: die schlichte Demut, in der wir unsere unbedingte
Abhängigkeit von Gott erkennen und auch bejahen und der "kräftige
Zug": Säuglinge haben in der Regel einen kräftigen Saugreflex,
der wiederum den Milchfluss anregt. Vielleicht ist das sogar
gemeint, wenn Gott sagt: "Tu deinen Mund weit auf, lass mich ihn
füllen!" (Psalm 81,11)
So sei gesegnet und ganz gewiss: Der HERR denkt an dich. Daran
lass dir genügen.
Sei gesegnet mit einem "guten Zug", damit Gottes Segensfülle auch
in der Tiefe deines Herzens und deiner Existenz ankommt. Sei
gesegnet!
Weitere Episoden
4 Minuten
vor 8 Monaten
4 Minuten
vor 8 Monaten
3 Minuten
vor 8 Monaten
4 Minuten
vor 8 Monaten
4 Minuten
vor 8 Monaten
In Podcasts werben
Abonnenten
Frickenhausen
Kommentare (0)