Tagesimpuls 31.05.

Tagesimpuls 31.05.

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

HERR, gedenke meiner nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen
hast; erweise an uns deine Hilfe.
Psalm 106,4


Jedem Einzelnen von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß, mit
dem Christus zu geben pflegt.
Epheser 4,7


Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen diskutiert wurde, ob
man in einer Gebetsgemeinschaft im Gottesdienst "ich" sagen darf.
Es gab auf der einen Seite die Überzeugung, dass der einzelne
Glaubende, also das "ich", ganz hinter das "wir" zurücktreten
muss, weil der Beter "Mund der Gemeinde sei". Ich weiß noch, wie
ungewohnt, aber auch wie berührend es sich anfühlte, als dieses
Verständnis sich wandelte, und das "ich" in Gebetsgemeinschaften
auftauchte, und sich ganz persönliche Gebete in die
allgemeingültigen Gebete mischten. "Ich" oder "wir" - je nach
Übersetzung kann man auch beides im heutigen Losungswort finden.
Und beides ist wahr: An der Gnade, die Gott seinem Volk zuwendet,
habe natürlich auch "ich" Anteil in dem Maße, wie ich mich zu
diesem Volk zugehörig fühle. Unser geistlicher Weg ist nicht nur
ein ganz persönlicher und individueller Weg, sondern immer auch
Teil des Weges, auf dem das "Volk des HERRN" unterwegs ist. Das
befreit uns von dem Denken, dass alle geistlichen Erfahrungen,
die es im Volk Gottes gibt, nun auch meine ganz persönlichen
Erfahrungen werden müssen. Denn da es ja unser gemeinsamer Weg
ist, habe auch ich an ihnen Anteil und ich kann mich entspannt
mitfreuen. Das andere gilt auch: Geistliche Erfahrungen und
Gottesbegegnungen sind nicht pauschales Allgemeingut, sondern
immer je deine und meine Erfahrungen. Mitten in der Volksmenge
konnte Jesus auf den einzelnen blicken und z.B. zu einem Zachäus
sagen: "Heute muss ich in deinem Haus einkehren!" (Lukas 19,5)


In beide Wahrheiten kannst du dich heute Morgen einmal
hineinspüren:


"Ich bin keine Insel, sondern Teil des Volkes Gottes und "der
Herde seiner Hand" (Psalm 95,7). Darin kann mich getragen,
mitgenommen, zugehörig und geborgen fühlen. Was für alle gilt,
gilt auch für mich und umgekehrt. ich teile die Gnade mit allen."


Und: "Ich bin nicht Teil einer Masse, deren Schicksal ich
unentrinnbar teile und in der es auf einen mehr oder weniger
nicht ankommt. Jesus sieht mich und meint mich. Das macht mich
einzigartig und unverzichtbar. Es gibt nicht nur "Gnade für
alle". Jesus lässt mich mit der Frage "...und gilt sie denn nun
auch für mich?" nicht allein, sondern hat für mich ein ganz
eigenes Maß an Gnade, einen ganz individuellen "Gnadenzuschnitt".


 


So sei heute von neuem in die überschwängliche Gnade unseres
Herrn Jesus Christus hineingesegnet.


Sei gesegnet und hineingestellt in das Volk des Herrn und die
"Schar der Erlösten". Du gehörst dazu!


So segnet dich der HERR so, als wenn er nur dich auf dieser Erde
zu segnen hätte.

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