Tagesimpuls 30.05.

Tagesimpuls 30.05.

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Ich bin arm und elend; der HERR aber sorgt für
mich. Psalm 40,18


Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.
Römer 5,5


"Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung" sagt der
Volksmund. Zur Selbsterkenntnis auf unserem geistlichen Weg
gehört das schlichte Eingeständnis der heutigen Losung: "Ich bin
elend und arm." Das ist nicht schmeichelhaft und torpediert
unseren Stolz - ist aber ehrlich. Hier geht es nicht um eine
Armut, wie sie der Armutsbericht der Bundesregierung definiert,
sondern um unsere Armut und Bedürftigkeit vor Gott. Materielles
Wohlergehen und Auskommen birgt immer auch die Gefahr in sich,
dass wir die Augen vor diesem "Armsein im Geiste", wie Jesus es
in den Seligpreisungen nennt (Matthäus 5,3), verschließen. Das
Schönreden und Überschminken unseres wirklichen geistlichen
Zustandes ist ein großes Übel. Solange wir vorgeben, wir hätten
im Grunde alles gut im Griff, kämen bestens allein zurecht und
bräuchten rein gar nichts, schließen wir uns von der Fürsorge
Gottes aus. Wenn wir aber ehrlich werden und uns unserer Armut
und unserem Elend stellen, bricht die Welt nicht zusammen
(höchstens unsere gutgepflegte Fassade), sondern ist Raum für die
Hoffnung: "Der HERR sorgt für mich."


So gesehen stehen hinter der Überheblichkeit, alles zu haben und
nichts zu brauchen, eigentlich die Hoffnungslosigkeit und der
Unglaube. Wir fürchten die Verzweiflung und das Zuschandenwerden,
wenn wir mit der Maskerade aufhören. Doch Jesus wird nicht müde,
liebevoll um unser Herz zu werben und uns seine Liebe
einzuflößen. Der Lehrtext geht nämlich folgendermaßen weiter:
"...denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch
den Heiligen Geist, der uns gegeben ist."


Wir gehen auf Pfingsten zu. Doch nur die werden neu entflammt und
neu erfüllt, die sich ihrer Armut und Leere, ihres Elends und
ihrer Bedürftigkeit vor Gott bewusst sind und die ihre Hoffnung
allein auf Jesus setzen und das, was er versprochen hat. Diese
Haltung  kommt bei den Jüngern und Jüngerinnen
folgendermaßen zum Ausdruck: "Sie alle waren stets beieinander
einmütig im Gebet.." (Apostelgeschichte 1, 14). Darum geht es..


 


So sei gesegnet und ermutigt zu einem ehrlichen Eingeständnis
deiner Armut vor Gott.


Sei gesegnet mit neuer Hoffnung und der Zuversicht, dass der HERR
dich nicht verlassen und versäumen wird.


Sei gesegnet; und der Geist der Gnade und des Gebetes (Sacharja
12,10) komme neu auf dich.

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