Gaspreisbremse: Teuer wird es trotzdem
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vor 2 Jahren
Die Bundesregierung will mit der Gaspreisbremse erreichen, dass das
Heizen bezahlbar bleibt. Wie das funktionieren soll - und welche
Risiken bleiben. Wie kommen wir bei exorbitant steigenden
Gaspreisen ohne Frostbeulen durch den Winter? Die Bundesregierung
von Kanzler Scholz will das bekanntlich mit Hilfspaketen in Höhe
von 200 Milliarden Euro verhindern. Kern dieses “Doppel-Wumms” ist
die sogenannte Gaspreisbremse, die allein etwa 91 Milliarden Euro
kosten wird. Am Montag hat die von der Bundesregierung eingesetzte
“Expertenkommission Gas und Wärme” ihre Vorschläge präsentiert. Im
ersten Schritt soll der Staat im Dezember die Abschlagszahlungen
für alle Haushalte übernehmen. Also das, was ein normaler Kunde als
Abschlag für die nächste Gasrechnung überweist. Diese Einmalzahlung
soll als geldwerter Vorteil versteuert werden. In einem zweiten
Schritt soll der Staat dann für ein Jahr, von März 2023 bis April
2024, den privaten Verbrauchern einen Gaspreis von zwölf Cent pro
Kilowattstunde garantieren. Aber lediglich für 80 Prozent des
geschätzten bisherigen Verbrauchs. “Das ‘neue Normal’ für uns
private Gaskunden liegt bei zwölf Cent je Kilowattstunde”, sagt der
SZ-Energieexperte Michael Bauchmüller aus dem Berliner
Parlamentsbüro. Im vergangenen Jahr waren es noch etwa sieben Cent,
davor noch weniger. “Also ist das eine knappe Verdoppelung dessen,
was eigentlich bisher normal war.” Mit den Vorschlägen der
Expertenkommission könne die Bundesregierung jetzt den Verbrauchern
zumindest die “allerschlimmsten Belastungen zunehmen”. Niemand
müsse Angst haben, dass eine Verdreifachung der Gaspreise ihn oder
sie im kommenden Jahr vor eine Situation stellt, “wo man sich
einfach eine warme Wohnung nicht mehr leisten kann”. Teuer werde es
trotzdem. Aber eben nicht ganz so teuer, wie es im schlimmsten Fall
hätte kommen können, sagt Bauchmüller. Zudem würden jede Menge
Unwägbarkeiten bleiben. So wisse man noch nicht, wie sich in naher
Zukunft die Gaspreise entwickeln werden. “Wir stehen möglicherweise
im kommenden Jahr vor einem noch viel härteren Winter, weil sich
die Speicher nicht mehr so auffüllen lassen, wie das im letzten
Sommer der Fall war.” Dann “können die Gaspreise Dimensionen
annehmen, die für den Staat und letztlich dann für die Steuerzahler
zu einem Fass ohne Boden werden”, warnt Bauchmüller. Er befürchtet
zudem, dass von den Vorschlägen ein falsches Signal ausgehen
könnte: “Macht euch mal nicht so viel Sorgen, heizt weiter wie
gehabt, das wird schon der Staat schultern.” Weitere Nachrichten:
Massive russische Luftangriffe auf die Ukraine, Rot-Grün gewinnt
Niedersachsen-Wahl, Wirtschaftsnobelpreis für US-Ökonomen. Unseren
Podcast "Und nun zum Sport" finden Sie hier. Moderation, Redaktion:
Lars Langenau Redaktion: Franziska von Malsen Produktion: Justin
Patchett Zusätzliches Audiomaterial über AFP und Phoenix
Heizen bezahlbar bleibt. Wie das funktionieren soll - und welche
Risiken bleiben. Wie kommen wir bei exorbitant steigenden
Gaspreisen ohne Frostbeulen durch den Winter? Die Bundesregierung
von Kanzler Scholz will das bekanntlich mit Hilfspaketen in Höhe
von 200 Milliarden Euro verhindern. Kern dieses “Doppel-Wumms” ist
die sogenannte Gaspreisbremse, die allein etwa 91 Milliarden Euro
kosten wird. Am Montag hat die von der Bundesregierung eingesetzte
“Expertenkommission Gas und Wärme” ihre Vorschläge präsentiert. Im
ersten Schritt soll der Staat im Dezember die Abschlagszahlungen
für alle Haushalte übernehmen. Also das, was ein normaler Kunde als
Abschlag für die nächste Gasrechnung überweist. Diese Einmalzahlung
soll als geldwerter Vorteil versteuert werden. In einem zweiten
Schritt soll der Staat dann für ein Jahr, von März 2023 bis April
2024, den privaten Verbrauchern einen Gaspreis von zwölf Cent pro
Kilowattstunde garantieren. Aber lediglich für 80 Prozent des
geschätzten bisherigen Verbrauchs. “Das ‘neue Normal’ für uns
private Gaskunden liegt bei zwölf Cent je Kilowattstunde”, sagt der
SZ-Energieexperte Michael Bauchmüller aus dem Berliner
Parlamentsbüro. Im vergangenen Jahr waren es noch etwa sieben Cent,
davor noch weniger. “Also ist das eine knappe Verdoppelung dessen,
was eigentlich bisher normal war.” Mit den Vorschlägen der
Expertenkommission könne die Bundesregierung jetzt den Verbrauchern
zumindest die “allerschlimmsten Belastungen zunehmen”. Niemand
müsse Angst haben, dass eine Verdreifachung der Gaspreise ihn oder
sie im kommenden Jahr vor eine Situation stellt, “wo man sich
einfach eine warme Wohnung nicht mehr leisten kann”. Teuer werde es
trotzdem. Aber eben nicht ganz so teuer, wie es im schlimmsten Fall
hätte kommen können, sagt Bauchmüller. Zudem würden jede Menge
Unwägbarkeiten bleiben. So wisse man noch nicht, wie sich in naher
Zukunft die Gaspreise entwickeln werden. “Wir stehen möglicherweise
im kommenden Jahr vor einem noch viel härteren Winter, weil sich
die Speicher nicht mehr so auffüllen lassen, wie das im letzten
Sommer der Fall war.” Dann “können die Gaspreise Dimensionen
annehmen, die für den Staat und letztlich dann für die Steuerzahler
zu einem Fass ohne Boden werden”, warnt Bauchmüller. Er befürchtet
zudem, dass von den Vorschlägen ein falsches Signal ausgehen
könnte: “Macht euch mal nicht so viel Sorgen, heizt weiter wie
gehabt, das wird schon der Staat schultern.” Weitere Nachrichten:
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