Oktoberfest: Kollateralschäden des Bierkonsums

Oktoberfest: Kollateralschäden des Bierkonsums

13 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Auf der Wiesn wird dem Alkohol gehuldigt. Ein Toxikologe erklärt
die Risiken des Rauschs – und die Rache nach dem Exzess. Es geht
wieder los: Nach zwei Jahren Pandemie-Pause startet am Samstag in
München das Oktoberfest. Und bei der Wiesn – wie man das größte
Volksfest der Welt in Bayern nennt – geht es vor allem: ums Bier.
Beim letzten Mal, 2019, wurden auf der Wiesn 7,3 Millionen Maß Bier
getrunken. Alkohol gilt hierzulande immer noch eher als Kulturgut
denn als gefährliche Droge. Dabei gibt es laut jüngstem
Drogenbericht der Bundesregierung in Deutschland rund 1,8 Millionen
Alkoholabhängige. Etwa 74 000 Menschen sterben jedes Jahr an den
Folgen des Alkoholkonsums, auch, weil viele Verkehrsunfälle durch
Trunkenheit am Steuer verursacht werden. Jeder und jede Deutsche
trinkt durchschnittlich mehr als zehn Liter reinen Alkohol pro
Jahr. Während sich in diesem Jahr die meisten Wiesn-Besucher und
-Besucherinnen vor allem Sorgen wegen Corona im Bierzelt machen,
haben wir uns gefragt: Was bedeutet es eigentlich, wenn sich
Tausende mit Ansage betrinken? Wie viel Alkohol ist in Ordnung –
und ab wann wird es gefährlich? Der Münchner Toxikologe und Arzt
Florian Eyer von der TU München bestätigt, dass während der Wiesn
in den Münchner Kliniken vermehrt Menschen mit akuten
Alkoholvergiftungen eingeliefert werden. Einen einmaligen Rausch
stecke der Körper zwar relativ gut weg. Gefährlich sei er aber
trotzdem: "Die Koordination ist stark eingeschränkt, Sie können
stürzen oder einen Unfall haben. Und Menschen, die durch Alkohol
aggressiv werden, sind gefährdet, in Schlägereien zu geraten oder
andere Straftaten zu begehen." Generell werde die Gefahr von
Alkohol unterschätzt, so Eyer, denn er sei "letztendlich ein Gift".
"Der Alkoholkonsum trägt immens zur Krankheitslast und zu
gesellschaftspolitischen Problemen bei. Wir haben viele Patienten,
die Alkoholmissbrauch betreiben, und damit nicht nur ihren Körper
schädigen, sondern auch ihr soziales Umfeld." Er selbst, sagt Eyer,
trinke auf der Wiesn maximal zwei Maß – und empfiehlt, dazu immer
ausreichend Wasser zu trinken. Link zum Text über die
Infektionsgefahr auf dem Oktoberfest finden Sie hier. Weitere
Nachrichten: Massengrab in der Ukraine entdeckt, Rosneft
Deutschland unter Treuhandverwaltung. Moderation, Redaktion: Lars
Langenau Redaktion: Nadja Schlüter, Tami Holderried Produktion:
Benjamin Markthaler Zusätzliches Audiomaterial aus Bierzelten

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