RBB: Der bizarre Fall Patricia Schlesinger

RBB: Der bizarre Fall Patricia Schlesinger

11 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Vetternwirtschaft, Vorteilsnahme, Verschwendung. Die Vorwürfe gegen
die fristlos entlassene RBB-Chefin empören. Wächst sich das zur
allgemeinen Krise der Öffentlich-Rechtlichen aus? "Bloß nicht
langweilen", ist der aktuelle Claim des Rundfunks
Berlin-Brandenburg. Und langweilig ist es beim RBB seit zwei
Monaten nicht mehr. Ende Juni hat das Online-Magazin Business
Insider erstmals über Ungereimtheiten in der Chefetage des RBB
berichtet. Die inzwischen geschasste Intendantin und die
Führungsetage sollen sich Boni weit über ihre Jahresgehälter hinaus
zugeschanzt haben. Zudem gibt es Berichte über gediegene Abendessen
privater Natur, die aber über den Sender als Geschäftsessen
abgerechnet worden sein sollen. Außerdem geht es unter anderem um
Schlesingers mondänen Dienstwagen, die Luxusrenovierung der
Chefetage sowie Beraterverträge auch für Schlesingers Ehemann.
Offenbar haben die Kontrollinstanzen des RBB versagt. Aber: Es gilt
die Unschuldsvermutung, Schlesinger und andere bestreiten die
Vorwürfe. "Der RBB ist ein Laden, bei dem die Tür offen stand und
man nicht genau weiß, was in der Zeit passiert ist, als die Tür
offen stand", sagt SZ-Medienredakteurin Claudia Tieschky. Ihre
fristlosen Kündigung sei mit dem Verlust des Vertrauens begründet
worden. Und wichtig sei gewesen, "der Öffentlichkeit zu
signalisieren, dass es keine Abfindung für sie geben wird". Dabei
sei juristisch völlig unklar, was von den Vorwürfen Bestand haben
wird. Derzeit prüfen das die Generalstaatsanwaltschaft Berlin,
Anwälten und nicht zuletzt die Journalisten des RBB selbst. Der
einhellige Vertrauensentzug ARD-Intendantinnen und -Intendanten sei
"ein einmaliger Vorgang". Aber sie habe "auch den Verdacht, dass
man damit sagen wollte, das was im RBB passiert, das hat mit uns
gar nichts zu tun", sagt Tieschky. Grundsätzlich sei es ein
Problem, dass "die ARD so hermetisch wirkt", "extrem undurchsichtig
ist" und man kaum verstehe, wie die öffentlich-rechtlichen Sender
kontrolliert würden. "Ich glaube, die Leute brauchen einfach
Klarheit. Die Beitragszahler, die jeden Monat das Geld überweisen
wollen wissen, dass damit nicht Verschwendung stattfindet." Weitere
Nachrichten: Ukraine-Krieg, Urteile im Fall Lübcke bestätigt.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Tami Holderried
Produktion: Benjamin Markthaler Zusätzliches Audiomaterial über
RBB, NDR, ARD

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