Antisemitismus auf der Documenta: Kontrollverlust mit Vorsatz

Antisemitismus auf der Documenta: Kontrollverlust mit Vorsatz

14 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Wegen eindeutiger antisemitischer Botschaften ist auf der Documenta
das Werk eines indonesischen Künstlerkollektivs entfernt worden.
Wie es zu dem Skandal kommen konnte. Seit Samstag ist die 15.
Documenta für das Publikum geöffnet. Diesmal sind etwa 1700
Aktivisten an der weltweit bekannten Kunstausstellung beteiligt.
Sie sollen die Welt aus Sicht des globalen Südens beleuchten.
Kuratiert wird die Ausstellung dieses Mal vom indonesischen
Künstlerkollektiv ruangrupa. Doch das hat jetzt für einen
Antisemitismus-Eklat gesorgt. Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier sagt: “Kritik an Israel ist erlaubt, doch wo Kritik an
Israel umschlägt in die Fragestellung seiner Existenz, da ist eben
die Grenze überschritten.“ In der Nacht zum Samstag war das höchst
umstrittene Stoffbild “People's Justice“ in Kassel enthüllt worden.
Am Dienstag wurde das Werk entfernt. "Es ist ein volksverhetzendes
Motiv, das in Deutschland nicht gezeigt werden darf”, meint auch
SZ-Feuilleton-Redakteurin Catrin Lorch. "Klarer Antisemitismus",
sagt Lorch. Für sie ist das einer der größten Kunstskandale in der
neueren deutschen Geschichte. Aber das habe man bereits im Vorfeld
wissen können - es sei also wohl ein "Kontrollverlust mit Vorsatz"
gewesen. Weitere Nachrichten: Erdbeben in Afghanistan, Scholz zu
G7-Treffen, Wahl von Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten
verzögert. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Tami
Holderried, Franziska von Malsen Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über HR und Tagesschau

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