Drohender Krieg um die Ukraine: “Wir müssen davon ausgehen, dass Putin lügt”
12 Minuten
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vor 2 Jahren
Alle Seiten beteuern, dass sie Frieden in der Ukraine wollen. Wie
aber kommt es dann zu dieser Eskalation? Antworten der
Russland-Expertin Sarah Pagung von der Deutschen Gesellschaft für
Auswärtige Politik. Die Kriegsgefahr zwischen Russland und der
Ukraine ist keineswegs gebannt. Die diplomatischen Bemühungen um
einen Frieden werden immer hektischer. Vielleicht kommt es noch zu
einem Krisengespräch zwischen US-Präsident Biden und seinem
russischen Amtskollegen Putin. Natürlich nur, wenn es nicht zuvor
zu einem Angriff kommt, heißt es aus Washington. Die Drähte dafür
laufen jedenfalls heiß. Doch wenn alle, inklusive Putin, ihren
Willen zum Frieden beteuern, warum eskaliert die Lage dann immer
weiter? "Wir müssen davon ausgehen, dass Putin hier lügt", sagt die
Russland-Expertin Sarah Pagung. Der russische Staatschef habe sein
Ziel noch nicht erreicht, fügt die Politologin der Deutschen
Gesellschaft für Auswärtige Politik hinzu. Dies sei die
Versicherung, dass es keinen Beitritt der Ukraine zur Nato, keine
militärische Integration auch unterhalb der Mitgliedschaftschwelle
und einen Rückzug von Nato-Truppen aus den östlichen
Mitgliedsstaaten gebe. Nur dies vergrößere aus Sicht der russischen
Macht-Eliten die eigene Sicherheit. Angesichts der russischen
Bedrohung fühle sich die Ukraine allein gelassen. "Zum einen, weil
die Ukraine nicht die Unterstützung bekommt, die sie fordert, vor
allen Dingen hinsichtlich von Waffenlieferungen. Und zum anderen,
weil der Westen immer mehr russische Vorschläge debattiert." Die
entscheidende Frage sei also: "Wie weit ist der Westen bereit zu
gehen?" Pagung zeigte sich skeptisch gegenüber einer neuen
europäischen Sicherheitsarchitektur hin zu einem transnationalen
System. Denn dies ziele "letztlich auf Verhandlungen zwischen
Großmächten über die Köpfe kleinerer Staaten hinweg" ab. Wir freuen
uns, wenn Sie hier an unserer Podcast-Umfrage teilnehmen. Sie
dauert fünf bis zehn Minuten und hilft uns, den Podcast besser zu
machen. Die Recherchen von SZ, WDR und NDR zur Schweizer Großbank
Credit Suisse finden Sie hier. Die Podcast-Serie dazu hier. Weitere
Nachrichten: Suisse Secrets. Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Tami Holderried Produktion: Jakob Arnu Zusätzliches
Audiomaterial über CNN und Phoenix.
aber kommt es dann zu dieser Eskalation? Antworten der
Russland-Expertin Sarah Pagung von der Deutschen Gesellschaft für
Auswärtige Politik. Die Kriegsgefahr zwischen Russland und der
Ukraine ist keineswegs gebannt. Die diplomatischen Bemühungen um
einen Frieden werden immer hektischer. Vielleicht kommt es noch zu
einem Krisengespräch zwischen US-Präsident Biden und seinem
russischen Amtskollegen Putin. Natürlich nur, wenn es nicht zuvor
zu einem Angriff kommt, heißt es aus Washington. Die Drähte dafür
laufen jedenfalls heiß. Doch wenn alle, inklusive Putin, ihren
Willen zum Frieden beteuern, warum eskaliert die Lage dann immer
weiter? "Wir müssen davon ausgehen, dass Putin hier lügt", sagt die
Russland-Expertin Sarah Pagung. Der russische Staatschef habe sein
Ziel noch nicht erreicht, fügt die Politologin der Deutschen
Gesellschaft für Auswärtige Politik hinzu. Dies sei die
Versicherung, dass es keinen Beitritt der Ukraine zur Nato, keine
militärische Integration auch unterhalb der Mitgliedschaftschwelle
und einen Rückzug von Nato-Truppen aus den östlichen
Mitgliedsstaaten gebe. Nur dies vergrößere aus Sicht der russischen
Macht-Eliten die eigene Sicherheit. Angesichts der russischen
Bedrohung fühle sich die Ukraine allein gelassen. "Zum einen, weil
die Ukraine nicht die Unterstützung bekommt, die sie fordert, vor
allen Dingen hinsichtlich von Waffenlieferungen. Und zum anderen,
weil der Westen immer mehr russische Vorschläge debattiert." Die
entscheidende Frage sei also: "Wie weit ist der Westen bereit zu
gehen?" Pagung zeigte sich skeptisch gegenüber einer neuen
europäischen Sicherheitsarchitektur hin zu einem transnationalen
System. Denn dies ziele "letztlich auf Verhandlungen zwischen
Großmächten über die Köpfe kleinerer Staaten hinweg" ab. Wir freuen
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