EU-Taxonomie: Grüne Atomkraft?
12 Minuten
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vor 2 Jahren
Frankreich ist für Kernkraft. Deutschland setzt auf Erdgas. Zwei
Ideologien, zwei Mal Einsatz für Brückentechnologien. Dabei braucht
es etwas ganz anders. Nicht nur die Bundesregierung ist entsetzt
über die EU-Taxonomie, die auch Erdgas und Atomkraft als grün und
nachhaltig einstuft. Diesen Freitag sollen die Stellungnahmen der
Regierungen der 27 EU-Staaten in Brüssel eingehen. Und dann wird
man in Brüssel sicherlich noch mal ein Auge auf die Taxonomie
werfen. Aber ist da noch was zu verhindern? "Viel zu machen ist da
nicht mehr", sagt SZ-Redakteur Michael Bauchmüller. Das Problem
liege einige Jahre zurück. Damals habe das EU-Parlament zugelassen,
dass man überhaupt diesen Weg über einen “Delegierten Rechtsakt”
gewählt hat. Damit habe man alles in die Hände der EU-Kommission
gelegt. Letztendlich sei den Deutschen da beim Erdgas
entgegengekommen und den Franzosen bei der Atomkraft. “Die beiden
mächtigsten Staaten Europas haben sich mit jeweils ihren Belangen
durchgesetzt.” So unsinnig das auch sei. Aus Sicht der AkW-Freunde
halte die Atomkraft durchaus die schädlichen Emissionen auf
niedrigem Niveau zu halten. “Aber wenn man sich die gesamte
Wertschöpfungskette anguckt, dann ist es wirklich verdammt
schwierig, das noch als nachhaltig anzusehen.” Im Grunde aber
brauche es statt dieser Übergangstechnologien neue Kraftwerke, die
wirklich regenerative Energie erzeugen würden. Dazu sei die
effizientere Nutzung von Wind- und Sonnenkraft nötig und
Kraftwerke, die diese Energien auch speichern können. Auf Dauer
glaubt Bauchmüller, “dass wir viel öfter erneuerbare Energien ins
Ausland exportieren werden als Atomstrom aus dem Ausland nach
Deutschland”. Natürlich werde es auch Jahre geben, in denen das
anders sein werde. “Aber deswegen die Energiewende insgesamt
lächerlich zu machen, hielte ich für einen großen Fehler." Weitere
Nachrichten: Blinken trifft Lawrow, Millionäre wollen höher
besteuert werden, 100.000 Corona-Neuinfektionen. Moderation,
Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Tami Holderried, Pegah Julia
Meggendorfer Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches
Audiomaterial über Tagesschau.
Ideologien, zwei Mal Einsatz für Brückentechnologien. Dabei braucht
es etwas ganz anders. Nicht nur die Bundesregierung ist entsetzt
über die EU-Taxonomie, die auch Erdgas und Atomkraft als grün und
nachhaltig einstuft. Diesen Freitag sollen die Stellungnahmen der
Regierungen der 27 EU-Staaten in Brüssel eingehen. Und dann wird
man in Brüssel sicherlich noch mal ein Auge auf die Taxonomie
werfen. Aber ist da noch was zu verhindern? "Viel zu machen ist da
nicht mehr", sagt SZ-Redakteur Michael Bauchmüller. Das Problem
liege einige Jahre zurück. Damals habe das EU-Parlament zugelassen,
dass man überhaupt diesen Weg über einen “Delegierten Rechtsakt”
gewählt hat. Damit habe man alles in die Hände der EU-Kommission
gelegt. Letztendlich sei den Deutschen da beim Erdgas
entgegengekommen und den Franzosen bei der Atomkraft. “Die beiden
mächtigsten Staaten Europas haben sich mit jeweils ihren Belangen
durchgesetzt.” So unsinnig das auch sei. Aus Sicht der AkW-Freunde
halte die Atomkraft durchaus die schädlichen Emissionen auf
niedrigem Niveau zu halten. “Aber wenn man sich die gesamte
Wertschöpfungskette anguckt, dann ist es wirklich verdammt
schwierig, das noch als nachhaltig anzusehen.” Im Grunde aber
brauche es statt dieser Übergangstechnologien neue Kraftwerke, die
wirklich regenerative Energie erzeugen würden. Dazu sei die
effizientere Nutzung von Wind- und Sonnenkraft nötig und
Kraftwerke, die diese Energien auch speichern können. Auf Dauer
glaubt Bauchmüller, “dass wir viel öfter erneuerbare Energien ins
Ausland exportieren werden als Atomstrom aus dem Ausland nach
Deutschland”. Natürlich werde es auch Jahre geben, in denen das
anders sein werde. “Aber deswegen die Energiewende insgesamt
lächerlich zu machen, hielte ich für einen großen Fehler." Weitere
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