Querdenker: "Der politische Arm der Einsamkeit"
12 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Trotz Verbots sind wieder Tausende sogenannte Querdenker durch
Berlin marschiert. Obwohl die Bewegung schrumpft, werden Teile
immer radikaler. Und das hat einen bestimmten Grund. Nach
Polizeiangaben haben sich am Sonntag etwa 5000 Corona-Leugner in
der Hauptstadt versammelt, obwohl ihre Demonstration verboten war.
Eine bunte Mischung von Normalos und Esoteriker, Altlinken und
Rechtsextremen, die ganz ungehemmt Seite an Seite marschierten. Ein
Sammelbecken für Anti-Demokraten und Verdachtsfall für den
Verfassungsschutz. Schnell ist die Situation eskaliert. Und wieder
gab es tätliche Angriffe auf Polizisten und Journalisten. Fast 600
Festnahmen soll es gegeben haben. Auch ein 49-jähriger Demonstrant
ist in Polizeigewahrsam kollabiert und im Krankenhaus gestorben. Es
fing mit der Tea Party in den USA an, die sich beispielsweise mit
ihrem Protest gegen Obama Gesundheitsversicherung gegen ihre
eigenen Interessen wendete, sagt Nils Minkmar, Feuilleton-Redakteur
der SZ. Dieses Phänomen sei auch bei den Gelbwesten in Frankreich
oder den Brexitiers in Großbritannien zu beobachten. Soziologen
beobachten dabei verstärkt eine Vereinzelung und Radikalisierung,
die mit der persönlichen Vereinsamung einhergehe. Zwar wechsele der
Feind bei diesen zersplitterten Bewegungen. Aber: "Diese
Weltanschauungen gedeihen am besten in der Isolation", meint
Minkmar. Im Grund seien diese nicht-koalitionsfähigen Bewegungen
der "politische Arm der Einsamkeit". Auch durch virtuellen
Austausch verbleibe man nur in seiner eigenen Echokammer. Ähnliches
sei dies auch bei dem Ex-Moderator und heutigen
Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen zu beobachten, wie gerade der
Podcast "Cui bono: WTF happened to Ken Jebsen?" sehr schön
beleuchtet. Weitere Nachrichten: Stiko bleibt hart, Hitze und
Brände am Mittelmeer. Hier finden Sie übrigens den Text von Nils
Minkmar über die Einsamkeit der Querdenker. Redaktion, Moderation:
Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Julia
Ongyerth Zusätzliches Audiomaterial über den Twitter-Account von
Antonie Rietzschel und YouTube.
Berlin marschiert. Obwohl die Bewegung schrumpft, werden Teile
immer radikaler. Und das hat einen bestimmten Grund. Nach
Polizeiangaben haben sich am Sonntag etwa 5000 Corona-Leugner in
der Hauptstadt versammelt, obwohl ihre Demonstration verboten war.
Eine bunte Mischung von Normalos und Esoteriker, Altlinken und
Rechtsextremen, die ganz ungehemmt Seite an Seite marschierten. Ein
Sammelbecken für Anti-Demokraten und Verdachtsfall für den
Verfassungsschutz. Schnell ist die Situation eskaliert. Und wieder
gab es tätliche Angriffe auf Polizisten und Journalisten. Fast 600
Festnahmen soll es gegeben haben. Auch ein 49-jähriger Demonstrant
ist in Polizeigewahrsam kollabiert und im Krankenhaus gestorben. Es
fing mit der Tea Party in den USA an, die sich beispielsweise mit
ihrem Protest gegen Obama Gesundheitsversicherung gegen ihre
eigenen Interessen wendete, sagt Nils Minkmar, Feuilleton-Redakteur
der SZ. Dieses Phänomen sei auch bei den Gelbwesten in Frankreich
oder den Brexitiers in Großbritannien zu beobachten. Soziologen
beobachten dabei verstärkt eine Vereinzelung und Radikalisierung,
die mit der persönlichen Vereinsamung einhergehe. Zwar wechsele der
Feind bei diesen zersplitterten Bewegungen. Aber: "Diese
Weltanschauungen gedeihen am besten in der Isolation", meint
Minkmar. Im Grund seien diese nicht-koalitionsfähigen Bewegungen
der "politische Arm der Einsamkeit". Auch durch virtuellen
Austausch verbleibe man nur in seiner eigenen Echokammer. Ähnliches
sei dies auch bei dem Ex-Moderator und heutigen
Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen zu beobachten, wie gerade der
Podcast "Cui bono: WTF happened to Ken Jebsen?" sehr schön
beleuchtet. Weitere Nachrichten: Stiko bleibt hart, Hitze und
Brände am Mittelmeer. Hier finden Sie übrigens den Text von Nils
Minkmar über die Einsamkeit der Querdenker. Redaktion, Moderation:
Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Julia
Ongyerth Zusätzliches Audiomaterial über den Twitter-Account von
Antonie Rietzschel und YouTube.
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