Wie Kriegsverbrechen Bosnien und Serbien bis heute prägen
13 Minuten
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vor 3 Jahren
Lebenslang für Ratko Mladić. Aber der Völkermord von Srebrenica
wirkt auch ein Vierteljahrhundert nach dem Bürgerkrieg in
Ex-Jugoslawien weiter. Grausames Finale des bosnischen
Bürgerkrieges war im Juli 1995 das Massaker von Srebrenica, bei dem
serbische Soldaten mindestens 8372 Jungen und Männer exekutiert
haben. Ratko Mladić hatte den Auftrag alle Bosniaken, bosnischen
Muslime aus der Region zu vertreiben. Am Montag hat ein
Berufungsgericht der Vereinten Nationen in Den Haag die
Verurteilung von Mladić zu lebenslanger Haft bestätigt. Wegen
Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Beweise
gegen Mladić waren überwältigend. "Ein anderes Urteil als
lebenslänglich war nicht möglich", sagt SZ-Osteuropa-Korrespondent
Florian Hassel. Doch mehr als 40 Kriegsverbrecher würden noch in
Serbien offen leben. Selbst in den höchsten Kreisen der serbischen
Politik seien sie noch heute vertreten. Nie kam es dort zu einer
Aufarbeitung der Vergangenheit - und so reiche auch die Leugnung
von Kriegsverbrechen bis in die Spitzen der Politik auch der
bosnischen Serben. Dabei seien sowohl Serbien als auch
Bosnien-Herzegowina EU-Beitrittskandidaten. Bosnien-Herzegowina
aber sei ein völlig dysfunktionaler Staat ohne Zentralregierung,
sagt Hassel. Ein Staat, in dem nicht nur die Nachbarn Kroatien und
Serbien mitmischen, sondern der auch durch Russland kaum regierbar
gehalten werde. Auch die Aussöhnung der Volksgruppen habe keine
Fortschritte gemacht, zieht Hassel eine ernüchterte Bilanz. Weitere
Nachrichten: Neue Vorwürfe gegen Jens Spahn, Anklage gegen
Ex-VW-Chef Winterkorn, US-Milliardäre zahlen kaum Steuern.
Redaktion, Moderation: Lars Langenau Redaktion: Antonia Franz
Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über BBC.
wirkt auch ein Vierteljahrhundert nach dem Bürgerkrieg in
Ex-Jugoslawien weiter. Grausames Finale des bosnischen
Bürgerkrieges war im Juli 1995 das Massaker von Srebrenica, bei dem
serbische Soldaten mindestens 8372 Jungen und Männer exekutiert
haben. Ratko Mladić hatte den Auftrag alle Bosniaken, bosnischen
Muslime aus der Region zu vertreiben. Am Montag hat ein
Berufungsgericht der Vereinten Nationen in Den Haag die
Verurteilung von Mladić zu lebenslanger Haft bestätigt. Wegen
Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Beweise
gegen Mladić waren überwältigend. "Ein anderes Urteil als
lebenslänglich war nicht möglich", sagt SZ-Osteuropa-Korrespondent
Florian Hassel. Doch mehr als 40 Kriegsverbrecher würden noch in
Serbien offen leben. Selbst in den höchsten Kreisen der serbischen
Politik seien sie noch heute vertreten. Nie kam es dort zu einer
Aufarbeitung der Vergangenheit - und so reiche auch die Leugnung
von Kriegsverbrechen bis in die Spitzen der Politik auch der
bosnischen Serben. Dabei seien sowohl Serbien als auch
Bosnien-Herzegowina EU-Beitrittskandidaten. Bosnien-Herzegowina
aber sei ein völlig dysfunktionaler Staat ohne Zentralregierung,
sagt Hassel. Ein Staat, in dem nicht nur die Nachbarn Kroatien und
Serbien mitmischen, sondern der auch durch Russland kaum regierbar
gehalten werde. Auch die Aussöhnung der Volksgruppen habe keine
Fortschritte gemacht, zieht Hassel eine ernüchterte Bilanz. Weitere
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