Was der Hitler-Putsch für die US-Demokratie lehrt

Was der Hitler-Putsch für die US-Demokratie lehrt

13 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Die Ereignisse am Kapitol haben einige Analogien mit der
Vor-Nazi-Zeit. Ein Gespräch mit dem Historiker Michael Brenner über
Parallelen zu 1923. Arnold Schwarzenegger bemühte die
Reichspogromnacht von 1938 in seiner Videobotschaft über die
Ereignisse in Washington. Doch der Vergleich des gebürtigen
Österreichers geht zu weit. Für den Sturm auf das Kapitol war ein
unorganisierter Mob verantwortlich, der von einem Opportunisten
aufgewiegelt wurde, meint der Historiker Michael Brenner. Für den
Professor an der American University in Washington, DC, und an der
Ludwig-Maximilians-Universität in München bestehen zu dem Ereignis
am 6. Januar in der US-Hauptstadt “einige Analogien” zum
Hitlerputsch 1923 in München. Schließlich sei der gescheiterte
Putsch von Adolf Hitler erst der Anfang einer extremen Bewegung
gewesen - und etwas ähnliches erwartet er auch für die USA in den
kommenden Jahren. Zwar seien die USA eine gefestigte Demokratie,
“aber der Versuch, eine gewählte Regierung mit Gewalt oder
rhetorischem Druck in Frage zu stellen oder zu stürzen, wird nicht
mit dem 6. Januar aufgehört haben”, meint Brenner. Natürlich gebe
es starke Unterschiede zu 1923, aber es gebe eben auch “Millionen
Amerikaner mit antidemokratischem Denken”. Ihnen stünde jedoch eine
große Mehrheit entgegen, die die Demokratie auch schützen werde.
Beide Welten seien jedoch völlig voneinander abgekoppelt.

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