632: Der Ausstieg mit Christoph Behn

632: Der Ausstieg mit Christoph Behn

Das ist Folge 632 mit Gründer der Kartenmacherei und Investor Christoph Behn. Willkommen zu Unternehmerwissen in 15 Minuten. Mein Name ist Rayk Hahne, Ex-Profisportler und Unternehmensberater. Jede Woche bekommst Du eine sofort anwendbare...
15 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Das ist Folge 632 mit Gründer der Kartenmacherei und Investor
Christoph Behn.


Willkommen zu Unternehmerwissen in 15 Minuten.


Mein Name ist Rayk Hahne, Ex-Profisportler und
Unternehmensberater.


Jede Woche bekommst Du eine sofort anwendbare
Trainingseinheit, damit Du als Unternehmer noch besser
wirst.


Danke das Du Die Zeit mit mir verbringst. Lass uns mit
dem Training beginnen.


 


Wenn Dir die Folge gefällt, teile Sie mit Deinen Freunden unter
dem Link raykhahne.de/632.

In der heutigen Folge geht es um, der Ausstieg.


Welche 3 wichtigen Punkte kannst Du Dir aus dem heutigen
Training mitnehmen?
Wie der Prozess ist. Welche Veränderung es braucht. Wer die
Erlaubnis für den Wandel erteilt.

Du kennst sicher jemanden für den diese Folge unglaublich
wertvoll ist. Teile sie mit ihm, der Link ist raykhahne.de/632 .


Bevor wir gleich mit der Folge
starten, habe ich noch eine Empfehlung für Dich.


Diesmal in eigener Sache.


Kennen wir uns? Du kennst mich, aber kenne ich Dich? Lass uns
gemeinsam in den Austausch gehen. Ich bin sehr aktiv auf all
unseren Social Mediakanälen.
Klar betreut mich mein Team aber gerade Kommentare und
Diskussionen sind immer ein guter Punkt das wir in den direkten
Austausch gehen können. Daher ist meine kleine Aufforderung an
Dich.
Statt bei dem nächsten Posts einfach nur die Info zu sehen und
weiter zu scrollen. Lass doch einfach ein Kommentar mit Deiner
Sicht, Deiner Meinung oder Deinem Empfinden zu dem Impuls
da.
So können wir uns besser austauschen und die
Unternehmerwissenfamilie hat die Chance noch mehr Facetten zu
bekommen.

Nimmst Du die Herausforderung an?




Rayk: Willkommen Christoph Behn!
Bist Du ready für die heutige Trainingseinheit?


Christoph:
Lass uns loslegen!


Rayk: Lass uns gleich starten! Was sind die drei
wichtigsten Punkte, die wir über Dich wissen sollten in Bezug auf
Beruf, Vergangenheit und etwas Privates?


Christoph:
1. Ich bin Unternehmer mit Leib und Seele.
2. Ich habe vor zehn Jahren ein Unternehmen gegründet, bei dem
ich nur noch Anteilseigner bin.
3. Ich habe eine große Familie mit drei Kindern, zwei Hunden und
einer ganz tollen Frau.


Rayk: Du hast erfolgreich zehn Jahre lang ein Unternehmen
mit vielen Hunderten von Mitarbeitern und tollen Gewinnen
aufgebaut. Was ist jetzt der zweite Part? Womit beschäftigst du
dich jetzt? Was sind deine neuen Themen?


Christoph:
Wir finanzieren gemeinsam mit anderen Angels Unternehmen,
Start-ups in einer ganz frühen Phase mit einer wichtigen
Nebenbedingung: Diese Unternehmen müssen die Welt ein Stück weit
verbessern. Das kann Klima sein, das kann Plastikvermeidung sein.
Das können aber auch gesundheitliche Themen oder Kindererziehung
sein. Es gibt genügend Möglichkeiten, in Firmen zu investieren,
und genügend Gründerinnen, die dort jetzt angreifen wollen. Da
helfen wir. Das ist das, was ich aktuell mache. Parallel schaue
ich, wie ich mein Wissen als Unternehmer an diese Startups und
Gründerinnen weitergeben kann. Gerade so Themen wie Mitarbeiter
einstellen, Mitarbeiter steuern. Wie geht man mit ihnen um,
sodass sie glücklich und motiviert sind?

Rayk: Ihr habt ein sehr erfolgreiches Unternehmen
aufgebaut – die Kartenmacherei. Das ist jetzt nicht mehr der
Fokus deines Lebens. Was war deine berufliche Weltmeisterschaft,
deine größte Herausforderung? Wie hast du diese
überwunden?


Christoph:
Das Abnabeln war wahrscheinlich schwieriger als das Starten. Es
war ein langer Prozess, weil man sehr viele persönliche
Beziehungen aufgebaut, sehr viel Verantwortung übernommen hat und
man diese Verantwortung nicht an einem Tag weglegen kann – und
das auch nicht will. Du willst den Leuten nicht wehtun. Du willst
die richtige Entscheidung treffen. Du willst, dass die Firma, die
du aufgebaut hast, nach dir auch noch bestehen bleibt. Das heißt,
du musst die Nachfolge regeln. Mich selbst in der Firma zu
ersetzen und dann final die Entscheidung zu treffen, waren somit
die größten Hürden.


Rayk: Wie war das Unternehmen in der Spitze, als du für
dich festgestellt hast, dass es das jetzt nicht mehr für dich
ist? Wie war das für dich?


Christoph:
Es war ein Prozess. Dieser ging bei 150 Mitarbeitern los. Dass
ich die Firma in der Rolle verlassen werde, ist mir bei 250
Mitarbeitern klargeworden. Bei 350 Mitarbeitern bin ich gegangen.
Das ist schon ein Weg. Da lagen auch immer wieder ein, zwei Jahre
dazwischen. Bei 150 Mitarbeitern wusste ich schon, dass ich raus
möchte, konnte es aber noch nicht artikulieren. Ich habe die
Firma gegründet, um frei zu sein. Ich wollte etwas verändern,
aber ich wollte vor allem frei sein. Ich wollte meine eigenen
Gedanken, meinen eigenen Willen, meine eigene Überzeugung
umsetzen und zeigen, dass ich damit erfolgreich sein kann. Das
war meine größte Motivation – frei zu sein und niemanden zu
haben, der mir sagt, was ich zu tun habe. Mit 150 Mitarbeitern
bist du aber nicht in der Lage. Wenn du die richtige Struktur
aufbaust, lässt du die Leute entscheiden, die am Kernproblem am
besten positioniert sind. Das ist in der Regel nicht der oder die
CEO. Ich habe gemerkt, dass das dann wahrscheinlich nicht die
Firma ist, die zu mir passt. So eine große Firma zu steuern, ist
nicht das, was ich mir damals unter Freiheit vorgestellt hatte.
Ich habe das vernünftig gemacht, aber es hat mich nicht erfüllt.
Jeden Tag aufs Neue. Ich habe am liebsten Probleme gelöst. Mit
150 Leuten habe ich angefangen, wichtige Themen von mir an andere
Menschen zu übergeben. Das hat beim ersten Anlauf nicht geklappt.
Da lernt man, sich einen Ersatzspieler zu holen. Es hat eine
ganze Zeitlang gedauert, sich da abzunabeln und sich
einzugestehen, dass die anderen eigentlich besser dazu geeignet
sind, das zu tun; und dass der Weg nach mir besser sein wird,
wenn ich raus bin. Ich war die richtige Person, die die Firma die
ersten sieben, acht Jahre vorangetrieben hat, und dieser
Abnabelungsprozess ging über drei, vier Jahre.


Rayk: Die meisten Unternehmer sagen, sie
lieben ihren Job und wollen immer arbeiten, das sei ihr Baby, das
Tollste. Das war bei dir auch so und irgendwann kam diese
Erkenntnis. Hat das mit dem Produkt oder der Leistung zu tun?
Oder war es das Unternehmen, das Konstrukt an sich, das für dich
den Anreiz gegeben hat? Was war für dich der ausschlaggebende
Punkt?


Christoph:
Da gibt es viele Einflussfaktoren. Eines Tages wachst du auf und
merkst, dass du etwas ändern musst, weil es dich nicht mehr
glücklich macht. Es motivierte mich nicht mehr, jeden Tag in die
Firma zu gehen. Die Grundmotivation für die Firma kam von meiner
Frau. Sie hat die Idee gehabt, das war ihr leidenschaftliches
Produkt, die Karten. Ich habe mich da eingearbeitet, habe eine
Leidenschaft für das Produkt, die Haptik, die Kunden und das Team
entwickelt. Irgendwann stellte ich mir die Frage, ob ich auch bei
einer Firma, die die Welt verbessern würde, bei dieser Größe
gegangen wäre. Ich könnte das jetzt gar nicht beantworten.
Momentan würde es mich überhaupt nicht reizen. Aber dieser
Gedanke ist noch unbeantwortet. Ich hätte natürlich an diesem
Punkt auch sagen können, ich höre auf zu wachsen und lebe mit dem
Stamm an Mitarbeitern profitabel weiter. Das war aber nie meine
DNA, ich wollte irgendwie immer wachsen, immer was verändern. Das
ist schwierig, wenn du auf einem glatten Umsatz läufst und immer
das gleiche Team hast. Also aus verschiedenen Gründen hatte ich
eines Morgens nicht mehr diese Motivation, eher Frustration. Die
habe ich versucht zu lösen und dabei gemerkt, dass es die beste
Lösung ist, rauszugehen.


Rayk: Das ist der wertschätzende Weg, so
etwas anzugehen. Denn du hast eine Verantwortung aufgebaut an der
Spitze von 350 Mitarbeitern. Das sind ja alles Familien. Was wäre
mit diesen Menschen passiert, wenn du alles hinter dir gelassen
hättest und fertig? Man merkt ja, dass du selbst noch auf der
Suche bist. Aber das ist okay für den Moment, das mal zu
akzeptieren. Man kann auch erst einmal sich neu finden und
orientieren. Was war für dich der größte Aha-Moment? Gibt es
einen Moment, auf den zu zurückblickst und sagst „Das hätte ich
meinem alten Ich schon vor drei Jahren sagen können“?


Christoph:
Ich glaube, das war eine wichtige Erkenntnis, die mir lange Zeit
schwerfiel. Ich musste natürlich immer daran glauben, dass ich es
besser kann als andere. Sonst hätte ich wahrscheinlich nie die
Firma gegründet. Dieser Gedanke hat mich aber lange in dieser
Firma gehalten und eher dazu geführt, dass es mir schwerfiel,
Sachen abzugeben und diese Erkenntnis zu sagen, dass es draußen
Menschen gibt, die das deutlich besser können. Das war für mich
am Anfang ein schwieriger Gedanke. Irgendwann habe ich
realisiert, dass mein Bruder, mit dem ich diese Firma aufgebaut
habe, für diese Wachstumsphase der bessere CEO ist. Das war eine
Erkenntnis, die auf der einen Seite schön war, weil er mein
Bruder ist und ich mich total für ihn gefreut habe und ich
gemerkt habe „Darauf hättest du vielleicht auch früher kommen
können!“. Das war ein Überraschungsmoment in dem Sinne. Die gab
es bei anderen Personen genauso.


Rayk: Ganz spannend, an der Stelle zu reflektieren. Die
Lösung war die ganze Zeit nur einen Schreibtisch weit entfernt.
Aber manchmal dauert es Jahre, das für sich zu erkennen und
einzugestehen. Wie können wir am besten mit dir in Kontakt
treten?


Christoph: Am besten über LinkedIn, gerne folgen. Das ist das
Einfachste.


Rayk: Vielen Dank, dass Du Deine Zeit und Deine Erfahrung
mit uns geteilt hast. Ich freue mich auf das nächste Gespräch mit
Dir.


Christoph:
Danke dir, Rayk. Hat Spaß gemacht!


 


die Shownotes zu dieser Folge findest Du unterde/632

alle Links habe ich Dir dort aufbereitet und Du kannst die
Inhalte der Folge noch einmal nachlesen



 


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umsetzen?

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ich bin hier, um Dich als Unternehmer noch besser zu machen.


Danke das Du die Zeit mit uns verbracht hast.


Das Training ist vorbei, jetzt liegt es an Dir. Viel Spaß mit der
Umsetzung.

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