ANALYSE: Öl- & Gas-Markt und Europas Erpressbarkeit – Renommierter Ökonom und Energie-Experte Dr. Hans-Jochen Luhmann vom "Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie" im MEGA Radio Interview

ANALYSE: Öl- & Gas-Markt und Europas Erpressbarkeit – Renommierter Ökonom und Energie-Experte Dr. Hans-Jochen Luhmann vom "Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie" im MEGA Radio Interview

34 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Wir sprechen jetzt, wie schon vor den Nachrichten angekündigt,
über eine mögliche Erpressbarkeit Europas auf den Märkten für
Erdgas und Erdöl.


Augenblicklich und in letzter Zeit waren und sind die Preise für
diese Rohstoffe günstig, aber das sagt noch nichts aus über den
Winter und die Lage, die uns dann möglicherweise erwartet. Das
erklärt Dr. Hans-Jochen Luhmann, emeritierter Ökonom und
Energie-Experte am "Wuppertal Institut für Klima, Umwelt,
Energie" im jetzt folgenden Interview mit MEGA Radio Aktuell.


Auch ihn hatten wir ja schon mit seinen Einschätzungen zum sog.
Heizungs-Gesetz vor den Nachrichten gehört:
https://open.spotify.com/episode/4LgYLvZo1pW3sZdjmTW6bK


Laut Dr. Luhmann gibt es in der EU zwei entgegengesetzte
Sichtweisen rund um die Entscheidung, auf russisches Erdöl zu
verzichten:


Ob man das 1.) als eine Art Sicherung oder Versicherung aufbauen
will gegen eine mögliche feindselige Unterbrechung seitens
Russlands?


Oder ob man das 2.) als eine Art Strafe versteht, um Russland
entsprechende Deviseneinnahmen aus Rohstoff-Verkäufen nach Europa
zu verwehren.


Auch, um möglicherweise Russlands Ressourcen im Ukraine-Krieg zu
schwächen.


In der Sprache der Ökonomen gesprochen, haben sich die weltweiten
Erdöl-Märkte durchgesetzt, trotz der Sanktionen, die der Westen
seit dem Ukraine-Krieg Russland auferlegt hat, betont Dr.
Luhmann. "Die Märkte haben es tatsächlich geschafft, sich an die
europäischen Embargo-Vorgaben anzupassen."


Die Folge sei nun, dass das für Europa regional nächstgelegene
Erdöl, nämlich aus russischen Quellen, nicht mehr nach Europa
kommt. Und dass Europa in der Konsequenz nun Erdöl aus weit
entfernten Weltregionen importieren muss, zB LNG-Flüssiggas aus
den USA.


Sowie, dass sich Russland notgedrungen neue, erfolgreiche
Absatzmärkte für sein Öl suchen musste. Oder auch, dass
mittlerweile echtes russisches Öl über Indien als angeblich
"indisches Erdöl" nach Europa verkauft wird. Unser
Interview-Partner Dr. Luhmann formuliert zu diesem letzten Aspekt
eine deutliche Einordnung.


Außerdem geht es u.a. um die aktuelle Bedeutung des Hafens von
Rotterdam für den europäischen Öl-Handel, um den laut der EU
gescheiterten Preisdeckel für russisches Erdöl sowie um eine
eventuelle Gas-Versorgungskrise vor allem für mittel- und
osteuropäische Länder, darunter Österreich. Diese Länder wiederum
haben deutlich anders gelagerte Interessen als die Gas-Importeure
in Süd-Europa, wie Dr. Luhmann hervorhebt.


... soweit der renommierte Energie-Experte und Ökonom Dr.
Hans-Jochen Luhmann, emeritierter Senior Adviser am "Wuppertal
Institut für Klima, Umwelt, Energie", mit seiner Analyse zur
aktuellen Lage am Gas- und Öl-Markt und die Folgen für Europa.


Alexander Boos hat für MEGA Radio Aktuell mit ihm gesprochen.

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