Spezial: Recep Tayyip Erdoğan - vom Hoffnungsträger zum Autokraten

Spezial: Recep Tayyip Erdoğan - vom Hoffnungsträger zum Autokraten

Es war der 3. November 2002, als Recep Tayyip Erdoğan zum ersten Mal die Parlamentswahlen in der Türkei gewann. Er und seine neu gegründete Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung, kurz AKP, trafen mit ihrem Wahlprogramm den Nerv der Zeit. Nach Jahrzehnte
37 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Es war der 3. November 2002, als Recep Tayyip Erdoğan zum ersten
Mal die Parlamentswahlen in der Türkei gewann. Er und seine neu
gegründete Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung, kurz AKP,
trafen mit ihrem Wahlprogramm den Nerv der Zeit. Nach Jahrzehnten
der Finsternis, geprägt von dem grausamen Kurdenkrieg, instabiler
Koalitionsregierungen, grassierender Korruption und der
Vorherrschaft des Militärs, wollte der ehemalige Bürgermeister von
Istanbul einen neuen Weg einschlagen: In seiner Siegesrede
versprach er, die Verfassungsinstitutionen zu stärken, den Beitritt
zur Europäischen Union zu beschleunigen, die Integration der Türkei
in die Weltwirtschaft voranzutreiben und den Lebensstil aller zu
respektieren. Heute, 20 Jahre nach seinem Amtsantritt, steckt das
Land in einer tiefen Wirtschaftskrise, unliebsame Gegner sitzen
hinter Gittern und weder Justiz noch Medien sind frei. Am 14. Mai
nun könnte Erdoğan zum ersten Mal eine Wahl verlieren. Wie ist es
so weit gekommen? Wann ist aus dem Hoffnungsträger ein
autokratischer Herrscher geworden, der immer mehr an Rückhalt
verliert? Und: Kann ein Sieg des Gegenkandidaten Kemal Kılıçdaroğlu
wirklich einen Wandel bedeuten? Darüber spricht Elise Landschek in
einer Sonderfolge von "Was jetzt?" mit Politikwissenschaftler
Henrik Meyer von der Friedrich-Ebert-Stiftung, der seit zwei Jahren
in Istanbul lebt und arbeitet. Außerdem berichten türkeistämmige
Menschen hier in Deutschland, was sie von Erdoğan halten.
Moderation: Elise Landschek Redaktion: Ole Pflüger Produktion:
Militsa Tekelieva (Pool Artists) Mitarbeit: Clara Löffler Fragen,
Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter wasjetzt@zeit.de.
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