Spezial: Lange Schlangen, leere Regale – Kuba in der Krise
Üppige Wälder, mit Palmen gesäumte Strände, davor das türkisblaue
karibische Meer – Kuba ist eine paradiesisch schöne Insel. Doch
eine schwere Wirtschaftskrise hat das Land fest im Griff. Die
Kubanerinnen und Kubaner verbringen Stunden damit, Lebensmittel
36 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Üppige Wälder, mit Palmen gesäumte Strände, davor das türkisblaue
karibische Meer – Kuba ist eine paradiesisch schöne Insel. Doch
eine schwere Wirtschaftskrise hat das Land fest im Griff. Die
Kubanerinnen und Kubaner verbringen Stunden damit, Lebensmittel zu
besorgen. Meist auf dem Schwarzmarkt, denn die Läden sind leer. Die
Löhne sind niedrig, die Preise hoch. Was-jetzt?-Host Elise
Landschek war auf Kuba und hat die Menschen dort gefragt, wie sie
ihren Alltag bestreiten und wie sie die politische Situation gerade
sehen. Maria aus Santa Clara erzählt zum Beispiel, ihre Tochter
habe das Land verlassen, weil sie als Ärztin umgerechnet nur 50
Dollar verdiente. Leben konnte sie davon nicht. Camila aus Varadero
vermietet in ihrem Haus ein Zimmer an Touristen und Touristinnen,
mit den Devisen, die sie dadurch bekommt, versorgt sie ihre ganze
Familie und die Nachbarn. Mit der Ausgabe von Lebensmittelmarken
sorgt der Staat zwar dafür, dass theoretisch niemand verhungern
müsste. "Fünf Eier im Monat stehen mir zum Beispiel als
Einzelperson zu", sagt Camila. Das reiche einfach nicht. Wie konnte
es so weit kommen? Die Pandemie hat den Tourismussektor weitgehend
zum Erliegen gebracht, eine der wichtigsten Geldquellen des Landes
versiegte. Die Währungsunion im letzten Jahr hatte eine gigantische
Inflation zur Folge. Das US-Embargo verhindert schon seit 1960 den
Handel mit dem direkten Nachbarn. Kubas Verbündetem Venezuela geht
es schlecht, also kommt auch von dort immer weniger Unterstützung.
Der Kern der Probleme liege allerdings in dem schon seit
Jahrzehnten maroden sozialistischen Wirtschaftssystem, sagt
Kuba-Experte Bert Hoffmann vom GIGA Institut für
Lateinamerika-Studien. Im vergangenen Sommer haben Tausende
Menschen protestiert, Freiheit gefordert und angeprangert: "Wir
haben Hunger!" Viele Oppositionelle sind verurteilt worden – zu bis
zu 30 Jahren Haft. In der Sonderfolge von Was jetzt? besprechen die
Hosts Ole Pflüger und Elise Landschek die Probleme auf Kuba. Und
schauen in die Zukunft: Welche Auswege aus der Krise gibt es?
Moderation und Produktion: Elise Landschek, Ole Pflüger Mitarbeit:
Alma Dewerny Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter
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karibische Meer – Kuba ist eine paradiesisch schöne Insel. Doch
eine schwere Wirtschaftskrise hat das Land fest im Griff. Die
Kubanerinnen und Kubaner verbringen Stunden damit, Lebensmittel zu
besorgen. Meist auf dem Schwarzmarkt, denn die Läden sind leer. Die
Löhne sind niedrig, die Preise hoch. Was-jetzt?-Host Elise
Landschek war auf Kuba und hat die Menschen dort gefragt, wie sie
ihren Alltag bestreiten und wie sie die politische Situation gerade
sehen. Maria aus Santa Clara erzählt zum Beispiel, ihre Tochter
habe das Land verlassen, weil sie als Ärztin umgerechnet nur 50
Dollar verdiente. Leben konnte sie davon nicht. Camila aus Varadero
vermietet in ihrem Haus ein Zimmer an Touristen und Touristinnen,
mit den Devisen, die sie dadurch bekommt, versorgt sie ihre ganze
Familie und die Nachbarn. Mit der Ausgabe von Lebensmittelmarken
sorgt der Staat zwar dafür, dass theoretisch niemand verhungern
müsste. "Fünf Eier im Monat stehen mir zum Beispiel als
Einzelperson zu", sagt Camila. Das reiche einfach nicht. Wie konnte
es so weit kommen? Die Pandemie hat den Tourismussektor weitgehend
zum Erliegen gebracht, eine der wichtigsten Geldquellen des Landes
versiegte. Die Währungsunion im letzten Jahr hatte eine gigantische
Inflation zur Folge. Das US-Embargo verhindert schon seit 1960 den
Handel mit dem direkten Nachbarn. Kubas Verbündetem Venezuela geht
es schlecht, also kommt auch von dort immer weniger Unterstützung.
Der Kern der Probleme liege allerdings in dem schon seit
Jahrzehnten maroden sozialistischen Wirtschaftssystem, sagt
Kuba-Experte Bert Hoffmann vom GIGA Institut für
Lateinamerika-Studien. Im vergangenen Sommer haben Tausende
Menschen protestiert, Freiheit gefordert und angeprangert: "Wir
haben Hunger!" Viele Oppositionelle sind verurteilt worden – zu bis
zu 30 Jahren Haft. In der Sonderfolge von Was jetzt? besprechen die
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