“Finanzminister, nimm Geiseln!”

“Finanzminister, nimm Geiseln!”

14. September 1923
9 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Die Berliner Morgenpost wird heutzutage gemeinhin eher dem gemäßigt
konservativen Spektrum zugerechnet, und auch vor einhundert Jahren
war sie mit Sicherheit kein kommunistisches Agitationsblatt. Die
Forderung, die sie am 14. September 1923 erhob, klingt indes fast
so. „Finanzminister, nimm Geiseln!“: Das war natürlich nicht
wörtlich gemeint, der Vorschlag, die reichsten Menschen
Deutschlands zumindest vorübergehend zu enteignen, um die Wetten
auf Mark und Dollar zu beenden und so endlich die galoppierende
Inflation zu bremsen, war jedoch kaum minder radikal und deutet an,
wie dramatisch sich die ökonomische Situation längst gestaltete.
Wie viele Menschen sich damals die Mopo, die selbst schon 500.000
Mark kostete, überhaupt noch leisten konnten, wissen wir nicht.
Verbürgt ist allein, dass Paula Rosa Leu sie für uns gelesen hat.

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