Tim Chimoy ★ über Routinen und Produktivität
38 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 9 Jahren
Interview mit Tim Chimoy von Earthcity
In der ersten Folge spreche ich mit Tim Chimoy, einer der ersten
Deutschen der über das Thema ortsunabhängiges Arbeiten auf seinem
Blog geschrieben hat. Tim und ich haben uns vor gut 2 Jahren bei
dem ersten Treffen von Digitalen Nomaden auf dem Tempelhofer Feld
in Berlin kennengelernt. Wir waren damals… 12 Leute! Schon krass
wenn man mal kurz reflektiert was seitdem passiert ist. Seitdem
ist auch ein Tim ein sehr guter Freund von mir, den ich sehr
wegen seiner unaufgeregten und durchdachten Herangehensweise
schätze und respektiere. Tim ist erfolgreicher Unternehmer und
verdient sein Geld mit productized Services. Tim betreibt den
super usefullen Blog Earthcity, ist Autor mehrerer Bücher, macht
den Podcast „I LOVE MONDAYS“ und veranstaltet Masterminds auf der
ganzen Welt. Alle Links zu Tim Projekten und dieser Podcast Folge
findest du auf www.lifehackz.de/tim Wir sprechen in dieser Folge
über
Routinen und wie wichtig Struktur sein kann.
Die berühmten Rabbit Holes in denen man sich
gerne mal verliert wenn man auf Facebook surft.
Warum man lernen sollte wichtige Dinge von
dringenden zu unterscheiden. Wie Tim sein Team
aufgebaut hat und welchen Dienst er für sein virtuelles Sekretariat
nutzt. Das SOS: Shiny Objects Syndrom.
Die Power von Meditation.
Schreib mir an marcus@lifehackz.co, hinterlass eine kurze
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1.000 Dank, Dein Marcus
Shownotes
I Love Mondays-Podcast
Stilnomaden
Earthcity
Planet Backpack
Travelicia
E-Büro
[su_accordion] [su_spoiler title="Diese LIFE HACKZ Folge zum
Nachlesen" icon="plus-square-1"] Marcus: Cool,
dass ihr hier mit am Start seid bei dem Lifehackz Podcast! Ich
freue mich total, dass wir heute jemanden dabei haben, den ich
super gerne mag und den ich jetzt schon länger kenne auf dem Weg
als digitaler Nomade. Herzlich Willkommen Tim Chimoy!
Tim: Hi Marcus! Danke, dass ich in Deiner Folge
dabei sein darf und ick freu mir! Marcus:
(lacht) Ja perfekt! Wir haben ja eben schon einen Einstieg bei
Dir auf dem Podcast gehabt. Also die Leute, die den ersten Teil
von dem Gespräch gerne hören möchten, gehen auf den I Love
Mondays-Podcast, den ich in den Shownotes auch verlinken werde.
Da haben wir sogar die Themen DNX, was ist aktuell bei mir auf
dem Tisch und wir haben auch ein bisschen darüber gesprochen, wie
ich dazu gekommen bin, diesen Podcast aufzusetzen und was so die
Schwerpunkte von Liefhackz sind. Okay, und damit können wir auch
direkt einsteigen. Der Podcast Lifehackz beschäftigt sich rund um
alle Themen: Routinen, Produktivität, wie verbessere und
optimiere ich mein tägliches Leben. Das coole ist, Tim ist
Unternehmer, selbstständig, digitaler Nomade. Er hat glaube ich,
schon viel rumprobiert was Routinen angeht, Produktivität, Fokus
und das möchte ich gerne mit Tim besprechen. Deshalb meine erste
Frage an Dich: Hast Du eine bestimmte Morgenroutine oder
Abendroutine? Tim: Also ich finde das Thema
extrem spannend und schaue auch immer, was vor allem Du gemeinsam
mit Feli da macht, weil ihr da extrem weit seid. Ich für meinen
Teil muss sagen, ich versuche immer verschiedene Dinge zu
implementieren. Ab und zu klappt mal was, aber viel funktioniert
dann auch wieder nicht, weil ich mir auch oft zu viel vornehme.
Zum Thema Morgenroutine versuche ich schon immer relativ zur
gleichen Zeit aufzustehen. Ich bin jemand, der relativ spät
aufsteht. Mit spät würde ich mal sagen, zwischen 9.00 Uhr und
9.30 Uhr. Dann gehört zu meiner Morgenroutine, dass ich relativ
schnell ins Bad verschwinde und mich dusche, weil das einfach ein
wichtiger Schritt ist, um fit zu werden. Außerdem habe ich für
mich erkannt, dass die Gefahr, dann später im Schlafanzug vor dem
Rechner zu sitzen und schon zwei, drei Stunden zu arbeiten,
während man noch ungewaschen und ungeduscht ist. Das ist einfach
kontraproduktiv, weil man im Grunde nur so etwas notwendiges vor
sich hinschleppt. Wenn ich das getan habe, dann habe ich
eigentlich immer das Bedürfnis das Haus zu verlassen. Kann aber
in vielen Fällen am besten von zu Hause arbeiten. Das heißt also
im Grunde, ich verlasse das Haus bewusst für eine kurze Zeit, um
dann wieder zurückzukommen und dann mit der Arbeit zu beginnen.
Und das endet dann bei mir in 90% aller Fälle darin, dass ich
einfach draußen frühstücke. Das ist manchmal finanziell
schwierig, zumindest wenn man in Deutschland ist, geht das ganz
schön auf die Kohle, aber ich muss morgens einfach mal raus. Ich
bin da nicht unbedingt der Typ, der morgens schon mit Sport
einsteigt. Von daher ist meine Morgenroutine dann eigentlich
waschen, zu Hause vielleicht noch einen Kaffee trinken,
vielleicht aber auch nicht und dann auch direkt raus. Draußen
noch einen Kaffee trinken und ein Brötchen essen und dann zu
Hause in den Arbeitstag zu starten. Das ist eine kleine Routine,
an der man noch viel verbessern kann, aber zumindest schon mal
ein Anfang. Marcus: Ja Struktur ist mega
wichtig, in welcher Form auch immer. Also ich finde es cool, dass
das bei Dir schon durchgeplant ist. Das hat nicht jeder. Die
Frage ist noch: Duschst Du kalt oder warm? Tim:
Ich versuche ab und zu mal an guten Tagen auch 20 Sekunden kalt
zu machen, aber in der Regel doch eher warm. Da bin ich ne Pussi
(lacht) Marcus: Ja also ein Warmduscher (beide
lachen) Und gibt es ein bestimmtes Tool oder Ritual, mit dem Du
Dich dann in den richtigen Arbeitsmodus begibst? Bzw. hast Du da
auch immer irgendwas, dass Du dann am gleichen Ort arbeitest oder
in der gleichen Haltung oder ein bestimmtes Setting da sein muss?
Tim: Also was ich da auch für mich festgestellt
habe, was enorm wichtig ist, ist Ordnung auf dem Schreibtisch. Es
passiert häufig mal bei mir, dass ich abends noch am Schreibtisch
sitze und dann vielleicht auch private Dinge dort mache. Dass ich
mir auch vielleicht irgendwelche Filme auf meinem Laptop angucke
und mich dann in meinen Sessel setze und der Laptop trotzdem auf
dem Schreibtisch steht und dann passiert es auch mal, dass der
Schreibtisch noch mit irgendwelchen Dingen voll ist, die da nicht
hingehören. Wenn ich das abends nicht schon beseitigt habe, dann
ist Schritt 1 meinen Schreibtisch erst mal absolut aufzuräumen
und freizumachen. Da bin ich so ein bisschen ein
Ordnungsfanatiker an der Stelle. Dazu gehören einige Seiten
leeres Papier, ein Stift der gut und schön schreibt, mein Laptop,
dass alle Dinge gut angeschlossen sind, dass keine Kabel wild
herum liegen. Es muss einfach eine gewisse Grundordnung
herrschen. Wenn ich es schaffe, so zu sagen „dem Teufel ein
Schnippchen zu schlagen“, dann hab ich meinen Facebook-Blocker
sofort an. Wenn ich es nicht schaffe, dann gurke ich erst einmal
20 oder 30 Minuten in Facebook rum und denke dann irgendwann:
„Scheiße, jetzt musst Du denn mal anschmeißen!“ Aber ich gehe
jetzt mal vom besten Tag aus: Am besten Tag räume ich den
Schreibtisch pico bello frei, mache den Facebook-Blocker an und
starte dann mit Aufgaben, die mich langfristig weiterbringen, wie
z.B. schreiben, Dinge planen. Ich versuche also dieses klein,
klein zu vermeiden, wie z.B. E-Mails und so.
Marcus: Das heißt also an Deinem perfekten Tag
bist Du dann, wenn Du anfängst zu schreiben auch noch nicht in
Deinem Posteingang gewesen und warst auch noch nicht auf Facebook
unterwegs und hast auch nicht heimlich beim Frühstück mal auf
Dein Smartphone geguckt. Tim: Beim Frühstück
schon mal auf das Smartphone geguckt. Davon kann ich mich noch
nicht so freimachen. Solange das dann aber auch in dem Moment
passiert, wo ich eh noch nicht am Schreibtisch sitze, finde ich
das jetzt auch nicht soooo schlimm. Aber zumindest, wenn ich dann
am Schreibtisch sitze, mache ich das am perfekten Tag definitiv
nicht mehr. Ich weiß z.B. für mich, es ist definitiv für mich
besser, wenn ich diese Routinen einhalte, d.h. das Wissen ist da
und ich kann das auch absolut bestätigen, dass der Tag dann
besser „fluppt“. Ich muss nur gestehen, ich bin nicht jemand, der
da knallhart mit der Umsetzung jeden Tag gleich gut funktioniert.
Marcus: Das geht glaube ich jedem so. Das
passiert mir immer wieder. Das passiert den absoluten
Produktivitätspäpsten, wie Tim Ferris, dass er sagt, er
verschwindet mal in einem Rabbit-Whole auf Facebook und kommt
erst nach Stunden wieder hoch an die Luft und sagt, „was ist denn
jetzt schon wieder passiert? Ich wollte eigentlich nur einen Post
absetzen.“ Ich glaube, das kennt jeder. Das ist mega ärgerlich,
gerade wenn man ja das Wissen hat, dass es anders viel cooler ist
und auch viel strukturiert und ruhiger ist und man nicht in den
Reaktionsmodus geht. Es ist glaube ich, eine der größten
Herausforderungen in der heutigen Welt, dieses ständige Ablenken.
Und jeder will Deine Aufmerksamkeit haben und da lässt sich ja
jeder immer wieder etwas Neues einfallen. Tim:
Also was bei mir vor allem schlimm ist, da kannst Du mir
vielleicht auch mal einen Tipp zu geben, wenn man dann in so
einem Rabbit-Whole wie Facebook sich reinziehen lässt und dann
irgendwann wieder rauskommt, dann guckst Du auf die Uhr und
denkst gerade „ach, jetzt haben wir schon 12.00 Uhr“ und dann
geht´s nämlich los mit „ich wollte doch noch...“ und dann geht
innerlich die Hektik los und dann steigert man sich da so rein.
In dieser Hektik mag man sich dann manchmal selber gar nicht mehr
und irgendwie macht man sich die Hektik auch irgendwie selbst,
weil man sich dann selbst unter einen Zeitdruck setzt.
Marcus: Ja, das ist doof. Das löst dann so eine
negative Emotionskette aus, dass man denkt: Mist, ich habe
gefailed und wusste das war nicht gut, jetzt habe ich noch
weniger Zeit. Muss die Zeit aber irgendwie aufholen. Man wird
verkrampfter und hektischer und irgendwie wird man dann auch
schlechter im Output. Das passiert aber auch immer wieder jedem.
Ich glaube, das Einzige was hilft ist, sich immer wieder bewusst
zu machen, dass man die Ruhe bewahren sollte und dass man immer
eine Sache zu einer Zeit macht und nicht zu viele auf einmal,
weil Du unterm Strich... Ich war früher auch jemand, der hatte 20
Tabs im Browser geöffnet und nebenbei noch fünf andere Apps
laufen; und da hat er noch was runtergeladen; rechts habe ich
noch was hochgeladen; und da habe ich an einem Text gelesen; und
da habe ich geschrieben und alles gleichzeitig gemacht. Dann habe
ich mir aber immer aufgeschrieben, was ich am Ende des Tages
alles erreicht habe und einen Strich drunter gezogen und es war
viel weniger, als wenn Du diese Sachen ganz bewusst gemacht
hättest. Also mehr Achtsamkeit ins Leben bringst und sagst: Ok,
ich warte jetzt auf den Download. Das dauert dann halt 30
Sekunden. Das ist auf jeden Fall auch eine der größten
Herausforderungen. Weg von diesem Multitasking, was irgendwann
mal vor zehn oder 15 Jahren total angesagt war und die Leute am
produktivsten sind. Das sind die Multitasker und die können so
viel auf einmal managen. Gerade Manager können viel managen und
sitzen jetzt alle mit Burn-Out irgendwo in den Krankenhäusern.
(beide lachen) Tim: Also once-at-a-time finde
ich, ist ein sehr guter Tipp. Was ich oft merke, ich packe mir
immer so viel auf die To-Do-Liste, dass eigentlich meine
To-Do-Liste ein To-Do wird. (beide lachen)
Marcus: Also Du verwaltest quasi Deine
Verwaltung. Tim: Ja, das ist ganz furchtbar.
Marcus: Das Ding ist ja auch immer, was viele
falsch machen, man geht immer vom perfekten Tag aus und dass man
nicht abgelenkt wird. Dass also nicht mal jemand anruft und man
vielleicht doch mal zehn Minuten länger auf die Bahn warten muss
oder man länger einkaufen muss als eingeplant. Und deshalb packt
man sich möglichst viele Dinge in den Tag und denkt „ach, das
schaffst Du auch noch, und das schaffst Du auch noch“. Weil man
denkt, dass man das alles schaffen würde. Dann geht es Dir
richtig gut, weil Du hast ja viel geschafft. Das macht es aber
eher schlecht, weil es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Du
eben nicht alles schaffst und dann ist man wieder unzufrieden mit
einem selbst. Der Trick ist eigentlich ein oder maximal zwei
Dinge rauszusuchen, oder sich vorher bewusst
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