Handel in der Innenstadt: „Die Stimmung ist gemischt“

Handel in der Innenstadt: „Die Stimmung ist gemischt“

Thomas Oehme, Vorsitzender des City Leipzig Marketing e.V. über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven im stationären Handel
43 Minuten
Podcast
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Der Wirtschaftspodcast der Leipziger Volkszeitung

Beschreibung

vor 7 Monaten
Thomas Oehme, Vorsitzender des City Leipzig Marketing e.V., über
den stationären Handel in der Leipziger Innenstadt, den Einfluss
von Online-Shops und über neue Ideen wie Pop-up-Stores und
Eventshopping. Außerdem geht es im Gespräch mit dem Moderatoren-Duo
Marco Weicholdt und Susanne Reinhardt um diese Fragen: Wie
verändert sich die City und wie wird sie sich weiter verändern? Wie
groß ist der Leerstand? Welchen Einfluss haben Großveranstaltungen
auf die Umsätze und welche neuen Ansätze neben Handel und
Gastronomie oder Mixed Use wie im Neo gibt es? Ein kurzer Auszug
aus der Folge mit Thomas Oehme unter anderem über … … die aktuelle
Stimmung im Handel und das Konsumverhalten: Die Stimmung ist wie
bei einem guten Cocktail: gemischt. Das Konsumverhalten ist
gedämpft. Vor allem Besucher und Besucherinnen der Stadt sind von
Bedeutung. Es sind die Touristen, auch Business- und
Tagestouristen, die wir verstärkt ansprechen müssen und das Umland.
… den stationären Handel und wie er von Online-Shops beeinflusst
wird: Der Online-Handel ist eine feste Säule, aber auch dort ist
der Konsum zurückgegangen. Aber beides ist verzahnt und das ist
auch nicht mehr zu lösen. Große Ketten probieren sich mit
Online-Showrooms, um nicht mehr alle Produkte vor Ort bereithalten
zu müssen. Das können kleinere Händler nicht. Für die ist es
wichtig, online auffindbar zu sein, ein gutes Google-Ranking zu
haben. Auch, weil die Menschen ihre Shopping-Trips planen. Da muss
klar sein, wie sind die Öffnungszeiten wirklich. Diese
Verlässlichkeit kann das Internet bieten. Der Vorteil der
Innenstadt ist die sofortige Verfügbarkeit. Man kann es direkt mit
nach Hause nehmen. Wir leben da viel von Touristen, weil die noch
Impulskäufe tätigen, sich etwas gönnen, was sie gerade im
Schaufenster sehen. Davon leben die Geschäfte in den großen
Städten. Das ist ein großer Vorteil, den wir haben. Bei den
Leipzigern selbst geht es mehr in Richtung Bedarfskauf. … Leipzigs
Kaufkraft: Leipzig ist arm, aber sexy. Unter den 15 größten
deutschen Städten sind wir aktuell, glaube ich, auf Rang 14 in der
Einzelhandelskaufkraft. Wir müssen Gas geben. Aber die Landkreise
Nordsachsen und Leipzig sind in Sachsen mittlerweile die Landkreise
mit der meisten Kaufkraft. … den Leerstand in der Leipziger City:
Die absolute Leerstandsquote wird gerade von unserem City Manager
Robin Spanke, der das gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung in
Auftrag gegeben hat, ermittelt. Ich denke, diese wird noch
einstellig sein und so bei acht, neun Prozent der Handelsflächen in
der Innenstadt liegen. Das ist durchaus ein gebräuchlicher Wert.
Wir haben Städte oder auch Einkaufscenter, die haben mittlerweile
ganz andere Leerstandsquoten. … Trends im Innenstadthandel: Der
Leerstand an sich ist keine Kenngröße, mit der man wirklich
arbeiten kann, weil die Geschäftsformate sich immer wieder
verändern. Es gab eine Zeit, da hat man Megastores sehr gern
gehabt, da waren kleinere und mittlere Flächen nicht so beliebt.
Jetzt geht der Trend wieder zu größeren Flächen. Zur Person: Thomas
Oehme ist Vorsitzender des City Marketing Leipzig e. V. und im
Hauptberuf Geschäftsführer der Promenaden Hauptbahnhof Leipzig. Er
weiß, was Gewerbetreibende und Gastronomen in der Leipziger City
beschäftigt. Feedback und Anregungen gern an:
wirtschaftszeitung@lvz.de

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