Griechenland nach dem Frieden von Lausanne

Griechenland nach dem Frieden von Lausanne

16. August 1923
10 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Die sogenannte ‘Kleinasiatische Katastrophe‘ ist in Griechenland
auch nach einhundert Jahren noch tief im kollektiven Gedächtnis
eingebrannt: In Folge des verlorenen griechisch-türkischen Krieges
verlor man 1922 nicht nur alle anatolischen und ostthrakischen
Gebiete, die Griechenland eigentlich in Konsequenz des Ersten
Weltkriegs hätten zufallen sollen. Darüber hinaus mussten auch mehr
als eine Million Menschen auf griechischer Seite – und ca. 400.000
auf türkischer – ihre teilweise seit Jahrhunderten angestammte
Heimat verlassen und sich mittellos in ihrem „Mutterland“ eine neue
Existenz aufbauen. Die nachträglich im Friedensvertrag von Lausanne
getroffenen Vereinbarungen änderten an dieser Situation wenig bzw.
setzten die im Krieg begonnene Politik der Vertreibung sogar noch
weiter fort. Die Herausforderungen die sich für den kleinen und
noch wenig entwickelten griechischen Nationalstaat daraus ergaben,
streift der Artikel der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 16.
August 1923 zumindest am Rande, fokussiert des Weiteren aber auch
auf sich hier möglicherweise eröffnenden Chancen für den deutschen
Import/Export. Statt von Völkern oder Ethnien spricht der Text,
irritierend aber nicht zeituntypisch, meist von Rassen. Was er
darüber hinaus zu sagen hat, weiß Frank Riede.

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