Die Hyperinflation erreicht die Zeitungspreise

Die Hyperinflation erreicht die Zeitungspreise

10. August 1923
5 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Tageszeitungen gelten oder galten jedenfalls in vor-digitalen
Zeiten ihren Leser*innen klassisch als Fenster zur Welt – aber
trivialerweise gehören sie natürlich zugleich immer auch zu der
Welt, auf die sie berichtend, analysierend, kommentierend und
glossierend verweisen. Entsprechend beherrschte die Hyperinflation
im Sommer 1923 die Berliner Blätter längst nicht mehr nur
thematisch, sondern schlug sich auch in ihren ständig rasant
steigenden Verkaufspreisen nieder. Zumindest die Berliner
Börsen-Zeitung berechnete ihren Kund*innen das Abonnement offenbar
monatlich und kam dabei im Laufe des August ob galoppierender
Papier- und gewiss auch Personalkosten in so große Kalamitäten,
dass sie sich bereits am 10. August gezwungen sah, sich auf der
Titelseite direkt an ihr Publikum zu wenden und aus aktuellem
Anlass eine außerplanmäßige satte Preiserhöhung zur Monatsmitte
anzukündigen. Wieviel der Blick durchs Fenster fortan kosten
sollte, weiß Paula Rosa Leu.

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