Künstler:innenexodus nach Hollywood

Künstler:innenexodus nach Hollywood

6. August 1923
10 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Der große Regisseur Ernst Lubitsch war 1922 nach Hollywood
gegangen, wovon seine Briefe aus Los Angeles zeugen, die in diesem
Podcast bereits zu hören waren. Doch was bedeutete es für den
Deutschen Film, dass Regisseure und Schauspieler:innen Deutschland
verließen? Ein mit „Aros“ zeichnender Autor des Berliner
Lokal-Anzeigers nahm eine Premiere von Lubitschs letztem in
Deutschland gedrehten Film, „Die Flamme“, zum Anlass, um am 6.
August 1923 die patriotische Wehklage vom Ausverkauf der deutschen
Filmkunst anzustimmen. Sollte Deutschland stolz sein, dass seine
Künstler den amerikanischen Markt eroberten? Oder war es vielmehr
ein Verlust, der die Filmindustrie in Deutschland weiter ruinierte,
verursacht durch materialistische Interessen der Künstler:innen,
die vom Dollar gelockt wurden. Der Autor, der die Bedeutung des
deutschen Films erhalten wollte, ahnte freilich nicht, dass die
Nationalsozialisten 10 Jahre später, zu Hauf Künstler:innen nach
Amerika vertreiben, und so der Weimarer Filmkunst ein Ende bereiten
würden. Es liest Paula Rosa Leu.

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