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Beschreibung
vor 1 Jahr
Der Vertrag von Lausanne aus dem Juli 1923 war kaum weniger als
eine vollständige Revision des Friedensvertrags, den man drei Jahre
zuvor im Pariser Vorort Sèvres abgeschlossen hatte. Großer Gewinner
war die in Gründung begriffene Türkische Republik, die fast alle
der im Griechisch-Türkischen Krieg eroberten Gebiete ihrem
Staatsgebiet hinzufügen durfte. Weder kam es zu der vorgesehenen
Bildung eines armenischen Staates, noch war von den griechischen
Ansprüchen auf Teile Kleinasiens und Ostthraziens etwas übrig
geblieben. Außerdem verabredeten die an der Konferenz beteiligten
Mächte einen folgenschweren Bevölkerungsaustausch, in dessen Rahmen
weit über eine Million Griechen und etliche Hunderttausend Türken
ihre teils jahrhundertelange Heimat aufgeben und in ihr
„Mutterland“ übersiedeln mussten. Von diesen Inhalten erzählt der
Bericht der Berliner Morgenpost vom 25. Juli wenig; dafür
beschreibt er sehr ausführlich das Abschlusszeremoniell, welches
trotz allen Zinnobers durchaus erahnen ließ, dass hier einige
Vertragspartner eher mit dem Messer zwischen den Zähnen
unterschrieben. Es liest Paula Rosa Leu.
eine vollständige Revision des Friedensvertrags, den man drei Jahre
zuvor im Pariser Vorort Sèvres abgeschlossen hatte. Großer Gewinner
war die in Gründung begriffene Türkische Republik, die fast alle
der im Griechisch-Türkischen Krieg eroberten Gebiete ihrem
Staatsgebiet hinzufügen durfte. Weder kam es zu der vorgesehenen
Bildung eines armenischen Staates, noch war von den griechischen
Ansprüchen auf Teile Kleinasiens und Ostthraziens etwas übrig
geblieben. Außerdem verabredeten die an der Konferenz beteiligten
Mächte einen folgenschweren Bevölkerungsaustausch, in dessen Rahmen
weit über eine Million Griechen und etliche Hunderttausend Türken
ihre teils jahrhundertelange Heimat aufgeben und in ihr
„Mutterland“ übersiedeln mussten. Von diesen Inhalten erzählt der
Bericht der Berliner Morgenpost vom 25. Juli wenig; dafür
beschreibt er sehr ausführlich das Abschlusszeremoniell, welches
trotz allen Zinnobers durchaus erahnen ließ, dass hier einige
Vertragspartner eher mit dem Messer zwischen den Zähnen
unterschrieben. Es liest Paula Rosa Leu.
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