Der Kapp-Führer Ehrhardt geflohen

Der Kapp-Führer Ehrhardt geflohen

14. Juli 1923
7 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Hermann Ehrhardt führte nach dem Ersten Weltkrieg das nach ihm
benannte Freikorps Marinebrigade Ehrhardt, das wegen seiner
Verstrickung in den Kapp-Putsch 1920 aufgelöst wurde. Aus dessen
Mitgliedern und weiteren antisemitischen und antirepublikanischen
Militärs rekrutierte er den Geheimbund „Organisation Consul“, der
in den Folgejahren u.a. Matthias Erzberger und Walther Rathenau
ermordete. Hermann Ehrhardt zog bei dieser von wohlhabenden
Antirepublikanern finanzierten und streng hierarchisch
strukturierten Organisation die Fäden. Er war ins Ausland
geflüchtet, kehrte allerdings nach Deutschland zurück und wurde im
November 1922 verhaftet. Im Juli 1923 sollte ihm in Leipzig der
Prozess gemacht werden. Wenige Zeit vor Prozessbeginn gelang ihm
die Flucht. Die Berliner Volkszeitung konnte sich in ihrem Bericht
darüber am 14. Juli ätzende Kommentare in Richtung der
Justizvollzugsorgane nicht verkneifen. Ehrhardt blieb erneut nicht
lange im Exil und kehrte im Herbst 23 zurück nach München. Da er
sich gegen den Hitler-Ludendorff Putsch stellte, hatte er später,
im Nationalsozialistischen Deutschland keine politische
Karrieremöglichkeit und lebte bis zu seinem Tode 1971 unbehelligt
als Landwirt in Österreich. Es liest Paula Rosa Leu.

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