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Beschreibung
vor 1 Jahr
Kaum ein zweiter deutscher Schauspieler der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts vermochte das Publikum derart in seinen Bann zu ziehen
wie Werner Krauß – aber auch kaum ein zweiter prominenter
Schauspieler ließ sich vergleichbar krass und bereitwillig von den
Nazis für ihre propagandistischen Zwecke instrumentalisieren wie
eben jener Krauß. Nicht nur gehörte er als Staatsschauspieler und
stellvertretender Präsident der Reichstheaterkammer zu den
kulturellen Stützen des Regimes. Darüber hinaus wirkte er auch
schamlos in schlimmsten Propagandastreifen mit, allen voran in
gleich sechs prägenden Rollen in Veit Harlans Hetzfilm Jud Süß. Vor
diesem Hintergrund ist kaum ein Vorbeikommen an unserem heutigen
Fundstück aus dem 12-Uhr-Blatt vom 4. Mai 1923, in dem Krauß sich
damals bereits just zu der Frage äußerte „Warum ich den Shylock
spiele“. De facto geht es in dem Text dann freilich erst einmal
grundsätzlich um die Haltung Kraußens zum damals noch jungen Medium
Film. Dennoch wird man bei seinen kurzen Äußerungen zum Charakter
des ‘Kaufmannes von Venedig‘, der nicht erst im Dritten Reich
häufig als antisemitische Karikatur gegeben wurde (und den auch
Krauß in einer diesbezüglich berüchtigten Inszenierung Lothar
Müthels am Wiener Burgtheater 1943 als solche anlegte!), ganz genau
hinhören. Es liest Paula Rosa Leu.
Jahrhunderts vermochte das Publikum derart in seinen Bann zu ziehen
wie Werner Krauß – aber auch kaum ein zweiter prominenter
Schauspieler ließ sich vergleichbar krass und bereitwillig von den
Nazis für ihre propagandistischen Zwecke instrumentalisieren wie
eben jener Krauß. Nicht nur gehörte er als Staatsschauspieler und
stellvertretender Präsident der Reichstheaterkammer zu den
kulturellen Stützen des Regimes. Darüber hinaus wirkte er auch
schamlos in schlimmsten Propagandastreifen mit, allen voran in
gleich sechs prägenden Rollen in Veit Harlans Hetzfilm Jud Süß. Vor
diesem Hintergrund ist kaum ein Vorbeikommen an unserem heutigen
Fundstück aus dem 12-Uhr-Blatt vom 4. Mai 1923, in dem Krauß sich
damals bereits just zu der Frage äußerte „Warum ich den Shylock
spiele“. De facto geht es in dem Text dann freilich erst einmal
grundsätzlich um die Haltung Kraußens zum damals noch jungen Medium
Film. Dennoch wird man bei seinen kurzen Äußerungen zum Charakter
des ‘Kaufmannes von Venedig‘, der nicht erst im Dritten Reich
häufig als antisemitische Karikatur gegeben wurde (und den auch
Krauß in einer diesbezüglich berüchtigten Inszenierung Lothar
Müthels am Wiener Burgtheater 1943 als solche anlegte!), ganz genau
hinhören. Es liest Paula Rosa Leu.
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