George Grosz: Ecce Homo

George Grosz: Ecce Homo

30. Dezember 1922
9 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Bildende Kunst ist als Betrachtungsgegenstand in den Berliner
Qualitätszeitungen der Weimarer Republik durchaus verbreitet:
Namhafte Kunstkritiker besuchen in den renommierten Galerien der
Stadt regelmäßig illuster bestückte Kaufausstellungen von fast
immer auch heute noch überaus namhaften (und längst nicht mehr
bezahlbaren) Malern ihrer Zeit und ordnen das Gesehene
kunsthistorisch ein. Die Haltung, die dabei eingenommen wird, ist
freilich zumeist die analytische Vogelperspektive. Dass ein Text
sich tatsächlich einmal näher auf einzelne Werke einlassen würde,
kommt hingegen selten vor, ist als journalistisches Genre nicht
etabliert. Umso interessanter, wenn es dann doch einmal passiert
und, wie im vorliegenden Fall die Rote Fahne vom 30. Dezember 1922,
mit George Grosz‘ Graphik-Mappe Ecce Homo ein Werk rezensiert wird,
welches in den Kanon der Moderne zentral Eingang gefunden hat. Dass
der Artikel zu einer eminent politischen Lesart tendiert, will
weder bei diesem Künstler, noch bei der KPD-Parteizeitung
überraschen. Es liest Frank Riede.

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