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Beschreibung
vor 1 Jahr
Vor knapp zweieinhalb Monaten war hier in diesem Podcast zum ersten
Mal von einem aufstrebenden Jungdramatiker namens Bertolt Brecht
die Rede. Seinen Erstling Trommeln in der Nacht bzw. dessen
Münchener Uraufführung hatte Starkritiker Herbert Ihering zum
Anlass genommen, Brecht im Berliner Börsen-Courier gleich ein
hymnisches Porträt zu widmen und damit eine für die Weimarer Jahre
sehr wirkmächtige Kritiker-Künstler-Koalition zu begründen.
Iherings großer Antagonist Alfred Kerr pflegte demgegenüber einen
deutlich kritischeren Blick auf Brecht, und dieser traf auch schon
die nachgereichte Berliner Erstaufführung von Trommeln in der
Nacht. Mehr als der übliche Expressionismus von der Stange mochte
das zwar sein, was Otto Falckenberg am 20. Dezember 1922 im
Deutschen Theater inszeniert hatte. Euphorie löste es bei Kerr
jedoch nicht aus, und eine kleine versteckte Spitze gegen den
Kollegen Ihering und dessen vermeintliche Neigung zur Patronage
konnte er sich anderntags in seiner Rezension im Berliner Tageblatt
auch nicht verkneifen. Neulich war er als Herbert Ihering, heute
ist er als Alfred Kerr zu erleben: Frank Riede.
Mal von einem aufstrebenden Jungdramatiker namens Bertolt Brecht
die Rede. Seinen Erstling Trommeln in der Nacht bzw. dessen
Münchener Uraufführung hatte Starkritiker Herbert Ihering zum
Anlass genommen, Brecht im Berliner Börsen-Courier gleich ein
hymnisches Porträt zu widmen und damit eine für die Weimarer Jahre
sehr wirkmächtige Kritiker-Künstler-Koalition zu begründen.
Iherings großer Antagonist Alfred Kerr pflegte demgegenüber einen
deutlich kritischeren Blick auf Brecht, und dieser traf auch schon
die nachgereichte Berliner Erstaufführung von Trommeln in der
Nacht. Mehr als der übliche Expressionismus von der Stange mochte
das zwar sein, was Otto Falckenberg am 20. Dezember 1922 im
Deutschen Theater inszeniert hatte. Euphorie löste es bei Kerr
jedoch nicht aus, und eine kleine versteckte Spitze gegen den
Kollegen Ihering und dessen vermeintliche Neigung zur Patronage
konnte er sich anderntags in seiner Rezension im Berliner Tageblatt
auch nicht verkneifen. Neulich war er als Herbert Ihering, heute
ist er als Alfred Kerr zu erleben: Frank Riede.
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