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Beschreibung
vor 2 Jahren
Es ist verständlich, dass unser Blick auf die Zwanziger Jahre in
Berlin, die sexuelle Freizügigkeit bestimmter Milieus sowie die
Tanz-, Party- und Drogenszene hervorhebt, macht dies doch einen
Teil der Anziehungskraft von Serien wie Babylon Berlin aus. Die
„Goldenen Zwanziger“, der „Tanz auf dem Vulkan“ leben von dieser
Seite Berlins, die es auch zweifellos gab. Wieviel verklemmter und
puritanischer andere Teile der Gesellschaft mit der Sexualität
umgingen, zeigten uns etwa der Prozess gegen die Aufführung von
Schnitzlers Reigen, oder der Kampf der Sexualreformer. In der
heutigen Folge druckt die liberale Berliner Volks-Zeitung vom 17.
Oktober die Forderung nach einer Reform der schulischen Sexualkunde
ab. Es solle endlich das geleugnete Organ zu seinem Recht kommen.
Wie es uns immer wieder in der journalistischen Landschaft der
Zwanziger Jahre begegnet, kommt es hier auch zu der Situation, dass
der tatsächlich progressive Autor bei seinem Kampf gegen veraltete
Moralvorstellungen selbst gleichzeitig nicht frei ist von
zeittypischen homophoben Überzeugungen. Es liest Frank Riede.
Berlin, die sexuelle Freizügigkeit bestimmter Milieus sowie die
Tanz-, Party- und Drogenszene hervorhebt, macht dies doch einen
Teil der Anziehungskraft von Serien wie Babylon Berlin aus. Die
„Goldenen Zwanziger“, der „Tanz auf dem Vulkan“ leben von dieser
Seite Berlins, die es auch zweifellos gab. Wieviel verklemmter und
puritanischer andere Teile der Gesellschaft mit der Sexualität
umgingen, zeigten uns etwa der Prozess gegen die Aufführung von
Schnitzlers Reigen, oder der Kampf der Sexualreformer. In der
heutigen Folge druckt die liberale Berliner Volks-Zeitung vom 17.
Oktober die Forderung nach einer Reform der schulischen Sexualkunde
ab. Es solle endlich das geleugnete Organ zu seinem Recht kommen.
Wie es uns immer wieder in der journalistischen Landschaft der
Zwanziger Jahre begegnet, kommt es hier auch zu der Situation, dass
der tatsächlich progressive Autor bei seinem Kampf gegen veraltete
Moralvorstellungen selbst gleichzeitig nicht frei ist von
zeittypischen homophoben Überzeugungen. Es liest Frank Riede.
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