Karl Kautsky findet Asyl beim Vorwärts

Karl Kautsky findet Asyl beim Vorwärts

28. März 1922
7 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die Neigung der politischen Linken zu Schismen und Sezessionen war
bekanntlich auch schon in den 1920er Jahren voll ausgeprägt. Die
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD), eben
noch aus den Reichstagswahlen 1920 nur gut vier Prozentpunkte
hinter den Mehrheitssozialisten als drittstärkste Kraft
hervorgegangen, war im Frühjahr 1922 im Begriff, zwischen SPD und
KPD zerrieben zu werden und stritt inbrünstig darüber, ob der
Ausweg aus diesem Dilemma in einer immer schärferen Abgrenzung zur
SPD oder aber, im Gegenteil, in einer Wiederannäherung zu ihr zu
finden sei. Gegen die Mehrheit des Parteivorstands vertrat die
Parteizeitung Freiheit lange die letztere Linie, weswegen die alte
Redaktion Ende März geschasst wurde. Karl Kautsky, ebenfalls
Befürworter einer Rückkehr in den Schoß der SPD, konnte seinen
Brief zur „Krise der Unabhängigen“ am 28.3. deshalb bereits nicht
mehr in der Freiheit veröffentlichen – und fand mit ihm Asyl in der
SPD-Parteizeitung Vorwärts. Es liest Frank Riede.

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