Revision des türkischen Friedens

Revision des türkischen Friedens

27. März 1922
10 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Jahren
Alle Versuche in Deutschland und Österreich, die als ungerecht
empfundenen Friedensverträge von Versailles und Saint-Germain in
den Folgejahren durch Nachverhandlungen substanziell zu verändern,
waren bekanntlich zum Scheitern verurteilt. Mehr Erfolg war
diesbezüglich dem vormaligen Waffenbruder, der Türkei, beschieden.
Etwas abseits der weltöffentlichen Aufmerksamkeit hatte der seit
1919 tobende Griechisch-Türkische Krieg die Verhältnisse in
Kleinasien militärisch umgekehrt und die anderweitig in Konflikte
eingebundenen Alliierten das Interesse an der Durchsetzung der von
ihnen im Vertrag von Sèvres niedergelegten Nachkriegsordnung – u.a.
ein größeres Griechenland, ein unabhängiges Armenien, die
Einrichtung entmilitarisierter internationaler Zonen – hinter
andere politische Anliegen zurücktreten lassen. Eine
Außenministerkonferenz im Frühjahr 1922 in Paris zeichnete dabei
bereits etliche Resultate des später im Jahr ratifizierten
revidierten Friedensvertrags von Lausanne vor. Die Vossische
Zeitung vom 27. März berichtet - zum Teil unter Verwendung heute
nicht mehr gebräuchlicher, als diskriminierend empfundener Begriffe
-, es liest Frank Riede.

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