Wirth erhält Kanzlermehrheit

Wirth erhält Kanzlermehrheit

16. Februar 1922
6 Minuten
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Jahren
Mit Joseph Wirth amtierte seit Mai 1921 der bereits siebente
Kanzler der noch so jungen Weimarer Republik – und mit seinen bei
Amtsantritt 41 Jahren der bis heute jüngste obendrein. Die Probleme
des als Vertreter des linken Zentrum-Flügels geltenden Wirth waren
freilich im wesentlichen die gleichen wie die seiner sämtlichen
Vorgänger und Nachfolger: fragile Mehrheiten, die es kaum möglich
machten, den enormen außen- wie innenpolitischen Herausforderungen
mutige Konzepte entgegenzusetzen. Seine Wiederauflage der Weimarer
Koalition aus SPD, Zentrum und DDP war eigentlich auf eine
Tolerierung durch die rechtsliberale DVP angewiesen, die vor dem
Hintergrund von Eisenbahnerstreik und neuen alliierten
Reparationsforderungen Wirth und vor allem dessen neuen
Außenminister Rathenau allerdings nicht länger unterstützen wollte.
Dass jener das von ihm angestrengte Vertrauensvotum am 15. Februar
1922 dennoch politisch überlebte, verdankte sich vor allem
Stimmenthaltungen aus den Reihen der Unabhängigen Sozialdemokraten.
Die Berliner Volks-Zeitung vermeldete es anderntags mit Wohlwollen.
Es liest Frank Riede.

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