Die Bartholomäusnacht von Lissabon

Die Bartholomäusnacht von Lissabon

17. November 1921
8 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 3 Jahren
Ein Todesschwadron zieht durch das nächtliche Lissabon mit
prominenten Politiken auf der Exekutionsliste. Erbarmungslos werden
sie vor den Augen ihrer Familien aus ihren Privathäusern gezerrt
und ermordet. So geschehen in der sog. Lissaboner Blutnacht des 19.
Oktobers 1921. Die Erste Republik in Portugal, die mit der
Abschaffung der Monarchie 1910 entstanden war, kann nicht gerade
als politisch stabile Phase bezeichnet werden. Aber selbst aus
einer Zeit der oft gewalttätig widerstreitenden Republikaner,
Monarchisten, Militaristen und Demokraten ragen die Ereignisse rund
um den Putsch im Oktober 1921 heraus. Antonio Granjo war erst im
Juli 1921 zum Premierminister gewählt worden, also nur 3 Monate
nach Amtsantritt stürzten radikale Republikaner, unterstützt von
Nationalgarde und Marinesoldaten die Regierung. Der Präsident
weigerte sich aber zunächst die Regierungsgeschäfte an deren Führer
weiterzugeben. In der Nacht zog Corporal Abel Olimpio los, um
prominente Politiker, im Falle des Colonels Vasconcelos sogar einen
der Gründerväter der Ersten Republik, zu ermorden. Lange Zeit waren
in der Berliner Presse keine zuverlässigen Informationen zu
bekommen, erst am 17. November druckt das 8-Uhr-Abendblatt eine
Erzählung der Ereignisse der Blutnacht ab. Für uns liest Frank
Riede.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: