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vor 3 Jahren
Das sogenannte Scheunenviertel rund um den heutigen
Rosa-Luxemburg-Platz war im Zuge der Industrialisierung zu einem
der dichtbevölkertsten Viertel Berlins geworden. Durch den Zuzug
orthodoxer, osteuropäischer Juden hatte sich die Grenadierstraße zu
einer Art offenem Ghetto entwickelt. Als es 1923 zum sogenannten
Scheunenviertelpogrom kam, bei dem jüdische Bewohner des Viertels
verprügelt und ihre Ladengeschäfte verwüstet wurden, hielt sich die
Polizei auffallend zurück und ließ den Mob gewähren. Zwei Jahre
zuvor, so ließt man in der Vossischen Zeitung vom 24.2.1921, waren
die Gesetzeshüter gegenüber der kriminellen Szene des Viertels
weniger zimperlich. Und doch klingt auch der Bericht über
verschiedene Razzien in den Kaschemmen der Weinmeister- oder
Mulackstraße eher nach einem Spiel mit verteilten Rollen als nach
dem konsequenten Versuch, der lokalen Unterwelt das Handwerk zu
legen. Es liest Paula Leu.
Rosa-Luxemburg-Platz war im Zuge der Industrialisierung zu einem
der dichtbevölkertsten Viertel Berlins geworden. Durch den Zuzug
orthodoxer, osteuropäischer Juden hatte sich die Grenadierstraße zu
einer Art offenem Ghetto entwickelt. Als es 1923 zum sogenannten
Scheunenviertelpogrom kam, bei dem jüdische Bewohner des Viertels
verprügelt und ihre Ladengeschäfte verwüstet wurden, hielt sich die
Polizei auffallend zurück und ließ den Mob gewähren. Zwei Jahre
zuvor, so ließt man in der Vossischen Zeitung vom 24.2.1921, waren
die Gesetzeshüter gegenüber der kriminellen Szene des Viertels
weniger zimperlich. Und doch klingt auch der Bericht über
verschiedene Razzien in den Kaschemmen der Weinmeister- oder
Mulackstraße eher nach einem Spiel mit verteilten Rollen als nach
dem konsequenten Versuch, der lokalen Unterwelt das Handwerk zu
legen. Es liest Paula Leu.
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