Wahl-Apathie in Amerika

Wahl-Apathie in Amerika

30. Oktober 1920
5 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 4 Jahren
Vor einhundert Jahren – man erinnert sich mit Wehmut – waren die
Vereinigten Staaten von Amerika noch eine stabile Demokratie. So
stabil und unaufgeregt, dass Präsidentschaftswahlen – man kann es
sich kaum vorstellen – mitunter fast ein wenig langweilig gerieten.
Ob auf den (vor allem in Deutschland sehr unbeliebten)
Kriegspräsidenten Wilson sein demokratischer Parteifreund Cox oder
der republikanische Kandidat Harding folgte, schien die Amerikaner
nicht sonderlich umzutreiben und von den wirklich wichtigen
Ereignissen des Lebens abzulenken. Der Korrespondentenbericht der
Berliner Morgenpost vom 30. Oktober 1920 handelt denn auch fast
weniger vom laufenden Wahlkampf als von den Endspielen um die
nationale Baseball-Meisterschaft – bzw. von den neuartigen Live
Tickern, mit denen die Menschen auf dem New Yorker Times Square und
in den Bahnhöfen der Provinz diese verfolgten. Es liest Paula Leu.

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