Die Flucht des Bela Kun

Die Flucht des Bela Kun

23. Juli 1920
5 Minuten
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 4 Jahren
Die ungarische Räterepublik war, wie so viele andere revolutionäre
Projekte der Jahre 1918/19, äußerst kurzlebig. Im Juli 1920
herrschte in Budapest längst wieder die ‘Reaktion‘ mit
Reichsverweser Horthy an der Spitze, während sich der Kopf der
Räteregierung Bela Kun nach Österreich geflüchtet hatte, um sich
nun von dort, im Austausch gegen noch in Russland befindliche
österreichische Kriegsgefangene, auf den Weg in die ihm Asyl
versprechende Sowjetunion zu machen. Zu diplomatischen
Verwicklungen kam es in Deutschland, wo man ihn bei der Durchreise
in Swinemünde festsetzte, nach ein paar Tagen aber unter Protest
der ungarischen Regierung doch ausreisen ließ. Kun erreichte das
gelobte Land des Sowjetkommunismus und entfaltete von hier in der
Folge eine umtriebige politische Tätigkeit in ganz Europa – bevor
sein Schicksal eine tragische Wendung nahm und er 1938, wie so
viele andere Moskauer Exilanten, ein Opfer des großen
stalinistischen Terrors wurde. Aus dem Bericht des Berliner
Tageblatts vom 23. Juli 1920 über die zwischenzeitliche
Internierung Kuns in Deutschland liest Paula Leu.

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